Würdigung

Elke Ditter mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Die langjährige Vorsitzende des Vereins Hilfen für Wohnungslose erhielt am Dienstag in Wiesbaden für „außerordentliche Verdienste“  das Bundesverdienstkreuz.

Von 
Gerlinde Scharf
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Elke Ditter ist seit Dienstag Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Mit Freunden, Familie und Weggefährten stieß sie am Mittwoch in den Räumen des Golfclubs auf die hohe Auszeichnung an. © Thomas Zelinger

Bensheim. In bester Gesellschaft mit Jürgen Klopp befindet sich seit Dienstag die Bensheimerin Elke Ditter. Zeitgleich mit dem Fußball-Erfolgstrainer wurde Ditter mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Während Klopp die hohe Ehrung zusammen mit 27 weiteren Menschen in Berlin vom Bundespräsidenten persönlich entgegennahm, stand die überzeugte Ehrenamtsfrau bei der individuellen Verleihung allein im Mittelpunkt. Begleitet wurde sie an ihrem Ehrentag in die Landeshauptstadt von ihrer Familie, engen Freunden, langjährigen Wegbegleitern und Bürgermeisterin Christine Klein.

Staatsministerin Diana Stolz würdigte beim Festakt in Wiesbaden die „außerordentlichen Verdienste im ehrenamtlichen und sozialen Bereich von Elke Ditter, die sich seit vielen Jahren in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl engagiert“ und einen großen Beitrag zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Stadtgesellschaft leistet.

Wörtlich sagte Stolz: „Frau Ditter hat durch ihr vorbildliches Handeln vielen Menschen Hoffnung und Unterstützung gegeben. Ihr Einsatz ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie jede oder jeder Einzelne von uns dazu beitragen kann, unsere Gesellschaft menschlicher und gerechter zu gestalten.“

Gründungsmitglied und seit 2012 Vorsitzende

Elke Ditter, die Bürgermeisterin Christine Klein als „Kämpferin“ bezeichnete, ist Gründungsmitglied des 1996 gegründeten Fördervereins Hilfen für Wohnungslose Kreis Bergstraße. 2012 übernahm sie den Vorsitz, den sie bis heute innehat. Ihr Bestreben, besonders benachteiligte Gruppen zu fördern und das Gemeinwohl der Gesellschaft zu stärken, mache sie zu einer Vorreiterin des zivilgesellschaftlichen Engagements, fuhr die Ministerin fort.

Einen Tag nach der offiziellen Verleihung des Bundesverdienstkreuzes feierte Elke Ditter gemeinsam mit Ehemann Reinhard Bauß, Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden sowie Mitgliedern aus Vereinen, ehemaligen Arbeitskolleginnen und Vertretern aus der Politik bei einem festlichen Umtrunk im Golfclub. „Es ist eine schöne Veranstaltung, wenn man so wunderbar für etwas gelobt wird, was man gern macht, was einem selbst gut tut und viel zurück gibt“, blickte sie auf den Festakt tags zuvor zurück.

Außergewöhnliches Engagement im Ehrenamt in ganz unterschiedlichen Bereichen

Unter den zahlreichen Gästen, „die mich in all den Jahren unterstützt, begleitet, geleitet und manches Mal von etwas abgehalten haben“ begrüßte sie namentlich neben vielen anderen die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Hilfen für Wohnsitzlose Beate Volz, Ruth Ameis, Brigitte Schmitt und Monika Toebe sowie den Leiter des Zentrums für Wohnungslose Björn Metzen. Weiterhin Ralf Landwehrmann, Präsident des Golfclubs und dessen Vorgänger, die SPD-Landtagsabgeordnete Josefine Koebe, Mitglieder der Weingilde und des TC Blau-Weiß Bensheim, die „Veranstalterinnen“ und Nachbarn. Nicht zu vergessen Ehemann Reinhard, „der mich seit 11 533 Tage begleitet.“

Bürgermeisterin Christine Klein hob in ihrem Grußwort Ditters außergewöhnliches Engagement im Ehrenamt in ganz unterschiedlichen Bereichen, in Kommunalpolitik, im Sport, im Kulturellen und Sozialen hervor. Wegen der Kontinuität ihres Einsatzes für die von der Gesellschaft Vergessenen und Schwachen bezeichnete sie die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes als „wichtiges gesellschaftliches Bindeglied“ und schon allein deswegen aus der Stadtgesellschaft nicht wegzudenken. Niemals gehe es Elke Ditter um die eigene Person, sondern immer um die Sache. „Sie ist Ideengeberin und packt bei allen Arbeiten selbst mit an. Sie ist gleichzeitig eine ausgesprochene Teamplayerin.“

Für die SPD in der Stadtverordnetenversammlung

Selbst zu Beginn ihres beruflichen Werdegangs als Bankkauffrau engagierte sie sich als Jugendvertreterin, später war sie im Personalrat tätig, Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse Bensheim und ehrenamtliche Prüferin für Ausbildungsprüfungen bei der IHK Darmstadt. 1991 kam Elke Ditter für kurze Zeit zu den „Veranstalterinnen“ und prägte mit drei weiteren Frauen die Kulturszene in Bensheim und an der Bergstraße. Von April 1993 bis März 2001 gehörte sie für die SPD dem Stadtparlament an und brachte sich in vielen Ausschüssen ein.

Mit ihrem Engagement im Förderverein Hilfen für Wohnungslose gebe Elke Ditter „den Menschen eine Stimme, die am Rande der Gesellschaft stehen und, wenn überhaupt, meist ausschließlich negative Beachtung finden“, betonte Klein. „Sie organisiert nicht nur den Verein, sie sammelt auch bei Wind und Wetter in der Fußgängerzone Schlafsäcke, Kleidungsstücke und Geld für die obdachlosen Menschen. Sie organisiert Gelder für gemeinsame Essen zu Weihnachten, Sommerfest und viele andere Aktivitäten sowie Inventar für die Obdachloseneinrichtung. Gleichzeitig begegnet sie ihnen auf Augenhöhe.“

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Darüber hinaus war Elke Ditter 1997 Gründungsmitglied bei der Bürgerhilfe Bensheim. Weiter erwähnte die Bürgermeisterin die ehrenamtlichen Aktivitäten Ditters im Tennis- und Golfclub. Und auch die kulinarischen Genüsse kommen bei ihr nicht zu kurz. Von 2018 bis 2021 war sie Beisitzerin im Vorstand des Vereins Weingilde „Elke ist überall unterwegs und mittendrin“, schloss Klein. Ehe Elke Ditter mit ihren Gästen auf die hohe Auszeichnung mit einem Glas Sekt anstieß, beantwortete sie die ihr am häufigsten gestellte Frage, warum sie das Bundesverdienstkreuz nicht am Kleid trug. Es gibt eine Trageordnung, so Ditter, zu welchen Anlässen der Orden getragen werden darf. Und zwar an der linken Brustseite.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und wird für besondere Verdienste sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich in acht Stufen verliehen.

Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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