Fastnacht

Eine galaktisch gute Show in Zell

Die SKG ließ es am Wochenende zweimal ordentlich krachen / Tolle Büttenreden und stimmungsvolle Tanz- und Gesangseinlagen

Von 
Christa Flasche
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Zell. Die Zeller hoben im voll besetzten Saal des Dorfgemeinschaftshauses ab, aber so richtig. Bei den Fastnachssitzungen der SKG Zell flogen alle mit der Rakete unter ohrenbetäubendem Lärm ins All. In im Stil des Weltalls dekorierten Saal saß an jedem Tisch eine andere galaktische Crew. Gekleidet in Silber, mit viel Glitter und leuchtenden Accessoires. Sogar in Elmshausen hatte es sich herumgesprochen, dass die Zeller ein tolles Programm abliefern, welches man einfach gesehen haben muss.

Alle erhoben sich, als der Elferrat einzog. Elf Jecken, bei der jeder eine komplett andere Figur aus dem unendlichen Weltall verkörperte. Präsident Volker Rettig leitete gekonnt und charmant durch die Sitzung und hatte immer dem passenden Spruch auf den Lippen. Das Programm bot über rund vier Stunden eine brillante Mischung aus Büttenreden und tänzerischen Einlagen.

Unendliche Weiten

Als erstes erstürmten die Mini-Astronauten der Young Stars die Bühne und damit war bereits die erste Zugabe fällig. Wo ist unser Kanzler? Das fragte Protokoller Jens Becker. Auch die Wahlen, der Löwe von Berlin wie der Marktplatz in Bensheim und die Fußballnationalmannschaft wurden von ihm zerrissen. Die Rollen von Captain (Kirk) und Spucki (Mr. Spock) waren Noel Mößinger und Simon Krauß wie auf den Leib geschneidert.

Das Duo Zeller und Orrewäller kam damit bestens an. Zwischendurch flogen die Hände zum Himmel und der Dom wurde in Köln gelassen. Deftiges, aufgesammelt vor der Haustür, boten Berta und Theres. „Die nachfolgenden Sendungen verzögern sich um 35 Minuten“, so die Durchsage des Elferrats, als Theres unter Lachen mit ihrem Part etwas außer Tritt kam. Derbes und Lustiges boten ebenfalls Eddi und Freddi. Sie wurden nach einem Jahr Pause schon sehnlichst erwartet. Immer wieder ein lautstarkes „Zell Ejo“, bevor der nächste Programmpunkt begann. Zur Auflockerung setzten die Tanzgruppen ganz verschiedene Akzente. Bei den Kostümen wie auch bei der Choreografie. Die Präsidentengarde trat traditionell im rot-weißen Look auf und die Puppets im blauen NASA-Look. Beide mischten entsprechend auf. Zwischendurch ging Rettigs Dank an alle Helfer, Sponsoren und Menschen, die hinter den Kulissen für Bühnenbild, Maske, Licht, Ton, Verpflegung und vieles mehr gesorgt hatten.

Die vier Jungs der Hemsberg Buwwe sorgten mit ihren umgeschriebenen Liedern für beste Stimmung, und die Gäste sangen gerne mit. Was da in froschähnlichen Kostümen, mit schwarzem Mundschutz und dunkler Sonnenbrille, auf die Bühne kam entpuppte sich als die Dorf-Dancer. Schon da gab es ausgelassene Lacher.

Mit viel Charme und Komik trafen sie ganz den Nerv der Gäste. Ein besonderer Dank galt Philipp Schäfer und Conny Eckert. Sie sorgen seit langem dafür, dass es die Zeller Fastnacht überhaupt gibt. Dafür bekamen sie viel Beifall.

Im rosa Barbiekleidchen und wasserstoffblonden Perücken eroberte das Männerballett nach der Pause die Bühne. Großes Gejohle beim Publikum und am Ende stand die lautstark geforderte Zugabe.

Am Ende dann der „Final Countdown“ der Playbackshow. Hier standen zahlreiche Gäste auf den Tischen, andere tanzten ausgelassen im Saal und die Stimmung kochte. Präsident Rettig hatte wieder alles aufgeboten, was in der Musikszene Rang und Namen hat. Atemlos kam Helene Fischer auf die Bühne gerauscht, gefolgt von Andrea Berg. Doch genauso konnte Rettig Peter Maffay gewinnen, der mit den Gästen in „Und es war Sommer“ abtauchte.

Kleiner Stadtteil, aber jede Darbietung eine Rakete: Die Zeller stehen schon immer für Fastnacht, das mit viel Herzblut und Charme auf die Bühne gebracht wird – und das Publikum weiß es zu schätzen.

Freie Autorin

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