Bensheim. Kürzlich veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Bensheim-Mitte ihren jährlichen Kameradschaftsabend. Diesmal hatte sich der Vorstand des Feuerwehrvereins, unter der Leitung des ersten Vorsitzenden und Wehrführers Hans Förg, etwas Besonderes ausgedacht.
Da in den vergangenen beiden Jahren – bedingt durch die Coronapandemie – keine Kameradschaftsabende stattfinden konnten, sollte ein Zeichen gesetzt werden: Zum „Neustart“ wurden alle Partnerwehren und Hilfsorganisationen sowie die mit der Feuerwehr Bensheim-Mitte zusammenarbeitenden Vereine in das Bürgerhaus eingeladen. Außerdem gab es einen weiteren Anlass alle zusammenzuführen, denn für Hans Förg war es der letzte Kameradschaftsabend unter seiner Leitung. Das sollte gebührend gefeiert werden.
Nach den Begrüßungsworten und der Erläuterung des Abendprogramms fasste Hans Förg das aktuelle Jahr kurz zusammen. Die Feuerwehr konnte nach einer langen Zeit wieder langsam zur Normalität zurückkehren. Corona war zwar immer noch präsent, dennoch konnten wieder regelmäßig Übungen und Unterricht abgehalten und diverse Unternehmungen durchgeführt werden.
Dank für unermüdlichen Einsatz
Bürgermeisterin Christine Klein betonte in ihrer Rede die Wichtigkeit der Feuerwehr sowie jedes einzelnen Feuerwehrangehörigen und bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden für das Engagement und den unermüdlichen Einsatz. Anschließend, nach einigen Worten des Stadtbrandinspektors Jens-Peter Karn sowie des Kreisbrandmeisters Karl-Heinz Zecher, standen Ehrungen auf dem Plan, die teilweise schon in den letzten Jahren durchgeführt werden sollten. Laut Förg hatte man dafür auf eine angemessene Veranstaltung gewartet, um die Ehrungen in einem würdigen Rahmen zu vollziehen.
Hauptfeuerwehrmann Martin Wessner und Löschmeister Daniel Choinowski wurden für 25 Jahre aktiven Dienst in einer Feuerwehr mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. Hauptfeuerwehrmann Peter Rettig und Löschmeister Jörg Plaschke wurden für 40 Jahre aktiven Dienst in einer Feuerwehr mit dem goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande geehrt. Hauptfeuerwehrmann Josef Weiler und Hauptfeuerwehrmann Karl-Heinz Sippel wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Bensheim-Mitte geehrt.
Eine ganz besondere Ehrung wurde den Kameraden Oberfeuerwehrmann Franz Mayer und Hauptfeuerwehrmann Georg Seeger zuteil. Da Georg Seeger leider an dem Abend nicht teilnehmen konnte, wurde Franz Mayer auf die Bühne gebeten und wurde unter Standing Ovations des kompletten Saals für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Bensheim-Mitte ausgezeichnet – eine Ehrung, die noch nie zuvor in der Bensheimer Feuerwehr vergeben wurde. Die Auszeichnung für Georg Seeger wird nachträglich zu Hause überreicht.
Anschließend dankte Hans Förg den Partnerinnen der Kameraden, denn ohne ihren Rückhalt und ihre Akzeptanz gegenüber solch einem Hobby würden sich die Angehörigen der Wehr nie so voll in die Vereinsarbeit oder den täglichen Einsatzdienst einbringen können.
Zu wenig Unterstützung
Doris Walter war als Fraa vun Bensem zu Gast. In ihrer Rede stellte sie fest, dass die Arbeit der „Bensemer“ Brandschützer sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat und zollte den Frauen und Männern hohen Respekt für ihre geleistete und zum Teil sehr gefährliche Arbeit, auch im Zusammenhang mit Corona und den daraus entstandenen großen Schwierigkeiten bei den Übungen und Einsätzen.
Sie bedauerte, dass die Feuerwehren vom Brandschutzamt und vom Kreisfeuerwehrverband bei der Bewältigung der Corona-Krise allein gelassen worden seien, weswegen viele nötige Lehrgänge ausgefallen seien oder noch ausfallen würden, so ihre Kritik.
Ferner stellte Doris Walter in ihrem Beitrag fest, dass der Stützpunkt an der Robert-Bosch-Straße dieses Jahr vor genau 50 Jahren eingeweiht wurde und seitdem schon dreimal um- und angebaut oder erweitert wurde. Sie hofft, dass auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit den Bensheimer Vereinen genauso reibungslos und unkompliziert funktioniere, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Aber „wenn sie so in die Runde blickt“, habe sie keine Bedenken, dass sich etwas daran ändern könnte.
Hans Förg bedankte sich bei seinem stellvertretenden Wehrführer Jürgen Ritz und seinem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Stefan Fasser für die Unterstützung und die gute gemeinsame Arbeit über das gesamte Jahr. Daraufhin übergab er das Wort an die Delegationen der Partnerwehren, die in Anerkennung der Partnerschaft, der Zusammenarbeit, der guten Freundschaft sowie des regelmäßigen Austauschs Grußworte vorbereitet hatten und besondere Geschenke überreichten.
Seitens der Feuerwehr Bensheim erhielten die Kameraden der Partnerwehren jeweils ein Sondermodell der historischen Bensheimer Drehleiter DL 17, die in der Realität noch von dem vereinsinternen Oldtimer-Team gepflegt und bei besonderen Anlässen durch die Gassen gefahren wird.
In seinen Abschlussworten eröffnete Hans Förg das Büfett und die Bar. Nach dem Abendessen spielte die Coverrock-Band DNS bis in die Nacht hinein und machte den schon bis dahin unvergesslichen Abend noch schöner, heißt es abschließend von Seiten der Feuerwehr. red
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