Großeinsatz

Ein Toter nach Wohnhausbrand in Bensheim

Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Straße "Im Entich" in Bensheim ist ein Mann ums Leben gekommen. Ein weiterer wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. 140 Einsatzkräfte waren vor Ort.

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Dirk Rosenberger
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Mit de Drehleitern der Feuerwehren aus Bensheim und Heppenheim wurden der Brand in der Nacht auf Sonntag in einem Mehrfamilienhaus in der Straße „Im Entich“ gelöscht und Bewohner in Sicherheit gebracht. © Jürgen Strieder

Großeinsatz für die Feuerwehren und Rettungsdienste in der Nacht auf Sonntag: Beim Brand einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Straße „Im Entich“ in der Bensheimer Weststadt ist ein Mann ums Leben gekommen.

Nach Auskunft der Polizei wurde der Tote während der Löscharbeiten und der Evakuierung des Gebäudes auf einem Vordach gefunden. Der 40-Jährige ist, so die Polizei, aus dem Fenster einer Wohnung gesprungen und hat sich wohl beim Aufprall tödliche Verletzungen zugezogen.

Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Südhessen hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Mann war nicht in dem Haus gemeldet, er dürfte sich zu Besuch dort aufgehalten haben, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag auf Nachfrage mit.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Wohnung im dritten Stock bereits im Vollbrand. © Jürgen Strieder

Ein weiterer Bewohner wurde wegen einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. In den Reihen der Feuerwehr gab es zwei Leichtverletzte. Alarmiert wurden die Einsatzkräfte gegen 2 Uhr wegen eines Feuers in einem der obere Geschosse. Weil man von mehreren Verletzten - in dem siebenstöckigen Haus sind 65 Personen gemeldet - ausgehen musste, wurde großflächig alarmiert („Massenanfall von Verletzten“).

„Die Wohnung im dritten Geschoss stand bei unserer Ankunft schon im Vollbrand, aus zwei Fenstern brannte es raus. Das Feuer drohte auf die darüberliegende Wohnungen überzugreifen“, schilderte Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn die ersten Eindrücke.

Bewohner riefen um Hilfe

An Fenstern in den oberen Etagen standen zu diesem Zeitpunkt schon „mindestens 20 Personen, die um Hilfe gerufen haben und Angst hatten“, so Karn. Das Treppenhaus war verraucht und blockiert. Den Feuerwehrleuten gelang es, die Menschen zu beruhigen. Zwölf wurden über die Drehleiter schließlich aus Fenstern und von Balkonen gerettet.

Ob der 40-Jährige vor dem Eintreffen der Rettungskräfte schon gesprungen war, ließ sich im Nachhinein nicht mehr klären. Mit einem Kombi-Angriff über die Drehleiter von außen und neun Trupps (18 Feuerwehrleute) mit Atemschutz im Inneren brachten die Kameraden den Brand unter Kontrolle und konnten ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern.

140 Einsatzkräfte waren vor Ort

Insgesamt waren 140 Einsatzkräfte vor Ort. Neben den Feuerwehren aus Bensheim, Auerbach, Gronau und Zell auch die Drehleiter aus Heppenheim, der Bereitschafts- sowie der Versorgungszug des DRK, Notfallseelsorger und der Einsatzleitwagen II des Kreises.

Für die Versorgung und Betreuung der Bewohner wurde beim Bensheimer DRK auf dem ehemalige Bundeswehrdepotgelände in der Rheinstraße 6 eine Betreuungsstelle eingerichtet. Die Evakuierung dauerte bis in die frühen Morgenstunden. 39 Personen, darunter auch mehrere Kinder, kamen dort zwischenzeitlich unter. Bürgermeister Christine Klein verschaffte sich vor Ort einen Überblick und veranlasste die provisorische Unterbringung der Menschen in einer Flüchtlingsunterkunft.

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„Das wird den Großteil des Tages dauern, bis wieder jemand in das Haus kann“, bemerkte der Stadtbrandinspektor. Der Tod des Mannes sei bedauerlich, dass nicht mehr Personen verletzt worden seien oder Schlimmeres - vor allem nicht in der Wohnung, in der das Feuer ausbrach, sei ein großes Glück - und es selbstredend ein Verdienst der Einsatzkräfte, die durch ihr schnelles ud routiniertes Vorgehen eine größere Katastrophe verhindert haben. Zur Brandursache konnte die Polizei am Sonntag keine Angaben machen. „Es liegen zu diesem frühen Zeitpunkt keine gesicherten Erkenntnisse vor, die Ermittlungen laufen“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen auf Anfrage. Auch zur Höhe des Schadens könne man noch nichts sagen.

Während des Einsatzes musste die parallel verlaufende Wormser Straße in beiden Richtungen ab der Tannbergstraße gesperrt werden.

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