Amtseinführung - Antrittsrede von Bürgermeisterin Christine Klein

„Ein historischer Moment“

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dr
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Bensheim. Christine Klein beschwor am Montagabend in der Weststadthalle in ihrer Antrittsrede als neue Bensheimer Bürgermeisterin den Zusammenhalt, verdeutlichte aber auch die Besonderheit des Moments. Sie dankte dabei allen Wählern, die zu diesem „historischen Moment“ beigetragen hätten, der es ihr nun ermögliche, „als erste Frau Bürgermeisterin von Bensheim sein zu dürfen und gleichzeitig als erste parteiunabhängige Bürgermeisterin in Bensheim tätig zu sein“. Zudem dankte sie ihrem Mann, der zu Beginn von ihrer Kandidatur nicht begeistert gewesen sei, sie jetzt aber mit Rat und Tat unterstütze, wie die gesamte Familie.

Klein sprach von großen Herausforderungen, die es zu bewältigen gelte. Für sie sei entscheidend, dass gute Entscheidungen nur vom Miteinander und von gegenseitigem Respekt lebten. Im Rathaus fühle sie sich bereits gut aufgehoben. Die Rathauschefin erinnerte daran, dass die Pandemie den Alltag jedes Einzelnen beeinflusse und massive Auswirkungen auf alle Lebensbereiche habe.

Die Einschnitte und Einschränkungen für viele Wirtschaftszweige, die Kultur und die Innenstadt seien gravierend. Ausdrücklich ging sie einen Schritt auf die Bensheimer CDU zu, deren Engagement sie wertschätze. Für die Christdemokraten sei der Wahlausgang sicherlich einschneidend. Doch aus Misserfolgen könne man lernen. „So reiche ich Ihnen meine Hand, hoffe auf Ihr Vertrauen und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit.“

Ein anderer Politikstil

Fairness und das konstruktive Ringen um die besten Ideen müssten im Vordergrund stehen, plädierte sie für einen anderen Politikstil. Von ihrer Seite könne sie sagen: „Meine Tür steht allen offen und ich werde auf alle zugehen.“ Bürgernähe und Begegnungen auf Augenhöhe seien für sie selbstverständlich. Im Mittelpunkt aller Überlegungen müsse die Einbindung alle Bensheimer stehen.

Auf Sachebene gehe es darum, Gesamtstrategien zu entwickeln. „Wenn wir die Innenstadt weiter beleben wollen, brauchen wir ein aufeinander abgestimmtes Konzept. Erst wenn der übergeordnete Plan steht, können die Einzelthemen abgearbeitet werden“, so Klein. Vertreter des Einzelhandels, der Gastronomie und der Bevölkerung müssten zwingend eingebunden werden.

Dass es am Marktplatz nun vorangehe, freue sie. Sie lud alle dazu ein, an einer guten Lösung für das „Herz unserer Stadt“ zu arbeiten. Die Menschen müssten sich mit den Planungen identifizieren und das Lokale und Regionale an diesem „wichtigen Ort“ wiederfinden können.

Wirtschaft, Kultur, der soziale Zusammenhalt, die Stärkung der Stadtteile, bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz, Mobilitätskonzept seien alles Themen, die man auf der Agenda haben müsse. Grundsätzlich sieht die neue Verwaltungschefin Bensheim aber gut aufgestellt. Es gehe ihr deshalb nicht darum, alle bisherigen Überlegungen über Bord zu werfen. Für sie gelte der Grundsatz: Gutes bewahren und Neues anpacken.

Ihr Alter (65 Jahre) sprach Christine Klein zum Abschluss ebenfalls noch an. Sie setze Lebensjahre viel lieber mit einem großen Erfahrungsschatz gleich. Dazu zählte sie ihre Erfahrungen aus 42 Jahren Polizeidienst in unterschiedlichen Funktionen, ihre ehrenamtlichen und politischen Tätigkeiten.

„Meine Kinder und viele junge Menschen in meinem Umfeld sorgen dafür, dass mein Blick auf alle Generationen geweitet ist. Darauf kommt es an und daran will ich mich messen lassen.“ dr

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