Bensheim. Schöne Laufstrecken gibt es in Bensheim für fast jeden Anspruch. Wer knackige Anstiege mag, kommt ebenso auf seine Kosten wie begeisterte Flachlandläufer. Wie viele Kilometer runtergerissen wurden, konnte man bisher allerdings nur mit technischer Unterstützung herausfinden.
Seit Freitagabend gibt es eine zusätzliche Alternative. An der Kriegsgräberstatte in Auerbach (Soldatenfriedhof) wurden drei Routen freigegeben, die offiziell vermessen und damit absolut trainingstauglich sind. In Kooperation mit Spirit Sportprojekte wurden sie vom Verein Bensheim-Marathon entwickelt. Acht, zehn und zwölf Kilometer können im Niederwald in Angriff genommen werden. Jeder Kilometer ist ausgeschildert.
Ausgangspunkt des Projekts war der städtische Sportentwicklungsplan. Über einen Beschluss der Stadtverordneten landete das Thema schließlich im Sport-Dämmerschoppen, einer lockeren Runde von Vereinsverantwortlichen, Sporttreibenden und Verwaltungsmitarbeitern. Im Nachgang einer solchen Zusammenkunft nahm das Vorhaben Gestalt an.
Verschiedene Farben
Dr. Thomas Kraus, Vorsitzender von Bensheim-Marathon, nahm sich des Themas an und ging auf Sponsorensuche. Fündig wurde er bei der Sparkasse Bensheim, der GGEW AG und Lauf-Shop Mitterle. Sie stellten die Finanzierung sicher "und übernahmen jeweils eine Strecken-Patenschaft", so Kraus. Das spiegelt sich in den Schilderfarben. Der rote Kurs (zwölf Kilometer) ist der Sparkasse zugeordnet, der grüne (zehn Kilometer) Mitterle und der blaue (acht Kilometer) der GGEW AG.
Die Umsetzung sei ein ordentliches Stück Arbeit gewesen, sagte der erfahrene Läufer Kraus. Er dankte der Stadt für die Unterstützung und die Vermittlungsgespräche mit Landwirtschaft und Forstverwaltung. "Solches Engagement braucht Unterstützer", erklärte Axel Noé, Marketing-Leiter der Sparkasse. Für das Kreditinstitut ist es eines von mehreren nachhaltigen Bewegungsprojekten zum Hessentag. Man wolle Bensheim bewegen, so Noé. Und das nicht nur zehn Tage lang, sondern darüber hinaus.
Mathias Mitterle, der bereits etliche Marathons in den Beinen hat, freute sich ebenfalls über die vermessene Strecke. Das erspare künftig vielen Laufgruppen die Diskussion, wie viel man eigentlich gelaufen sei. "Das ist einfach wunderbar." Susanne Schäfer, Bereichsleiterin Kommunikation bei der GGEW AG, sprach von einem "klasse Projekt und gut ausgewählten Streckenlängen". Das sei für jeden etwas dabei. Start und Ziel sind an der Kriegsgräberstätte. In einem Schaukasten kann man sich über die Routen informieren. Danach geht es durchs Feld in den Niederwald zwischen Fehlheim und Rodau.
Je nach Profil müssen im Wald Runden gedreht werden, bevor es wieder zurück geht. Am Freitag machte sich nach der Einweihung eine Gruppe zu einem gemütlichen Testlauf auf den Weg. Zuvor dankte Chris Roth seinem Vereinsboss für dessen Einsatz.
Wer mehr Details zum neuen Angebot braucht, bevor er die Laufschuhe schnürt, kann sich unter www.bensheim-marathon den topfebenen Streckenverlauf anschauen.
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