Parktheater - Musikgruppen und Chöre präsentierten das Singspiel "Der Rattenfänger von Hameln" / Gelungenes Gemeinschaftsprojekt

Die Begeisterung merkte man allen an

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Gemeinschaftsprojekt: Der Rattenfänger von Hameln wurde am Donnerstag als Singspiel im Parktheater aufgeführt.

© Funck

Bensheim. Puh! Geschafft! Man konnte die Steine, die Hannelore Schmanke und Katja Meilicke am Ende der Aufführung von der Seele fielen, buchstäblich plumpsen hören. Nach einer "chaotischen" Generalprobe klappte die Premiere des Singspiels vom "Rattenfänger von Hameln" am Donnerstag wie am Schnürchen.

Und das immerhin mit einer Vielzahl von sehr jungen und jungen Sängerinnen und Sängern, von denen die meisten zum ersten Mal auf der Bühne standen und vor Publikum auftraten. Die beiden Verantwortlichen konnten nach 45 Minuten aufatmen und bedankten sich bei allen Darstellern - den kleinen wie den großen.

Mutiges Projekt

Kompliment: Das mutige Gemeinschaftsprojekt der Musikgruppen der städtischen Musikschule, den Kinderchören der Stephanusgemeinde und den Elementargruppen der Joseph-Heckler-Schule entpuppte sich als eine gelungene Aktion. Das Miteinander funktionierte reibungslos, das gesamte Ensemble zeichnete sich durch eine große Harmonie aus. Und Spaß am Singen hatten ganz offensichtlich alle Mitwirkenden, die hoch ambitionierten Ratten-Chöre und die verschiedenen Solisten. Die Eltern und Angehörigen jedenfalls, die das Parktheater füllten, waren begeistert und spendeten ihrem musikalischen Nachwuchs reichlich Beifall.

Ohne die Leistung des Gesamtensembles schmälern zu wollen, zeigten insbesondere Flötistin Justine Hastik in der Rolle des Rattenfängers und Gauklers und Yaeko Albrecht am Klavier herausragende Leistungen. Hannelore Schmanke agierte in dem Stück von Günther Kretzschmer als Moderatorin beziehungsweise Vorleserin, die den Handlungsverlauf kompakt zusammenfasste.

Der Inhalt des Märchens ist bekannt: Die Bürger von Hameln werden von einer Rattenplage heimgesucht, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Die Bürger sind hilflos. Der Rat der Stadt ruft die Kinder zum Kampf gegen die Biester auf und verspricht denjenigen, die dem Spuk ein Ende setzen, eine Belohnung von hundert Gulden.

Aber alle Bemühungen sind vergebens, bis ein Gaukler in die Stadt kommt und die Rattenbande samt Königin und König mit seiner Zauberflöte dermaßen bezirzt, dass sie ihm aus der Stadt folgt und verschwindet. Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit gewesen, dem Fremden seinen Lohn auszuhändigen. Dass der Bürgermeister von Hameln und seine Gefolgsleute den Rattenfänger stattdessen mit einem Almosen von nur einem Gulden abspeisten und ihn obendrein verspotteten und aus der Stadt jagten, blieb nicht ohne Nachspiel und hatte gravierende Folgen.

Die Rache des Betrogenen folgte auf den Fuß. Er kam zurück und brachte mit seinen Zaubertönen nunmehr die Kinder der Stadt dazu, ihr Elternhaus zu verlassen und ihm auf Nimmerwiedersehen zu folgen. "Sie sind im Traumland. Dort ist es fast so schön wie im Paradies. Es geht ihnen gut", beruhigte der bedächtige Nachtwächter die verzweifelten Angehörigen, die sich im Nachhinein mächtig für ihr Schandtat schämten.

Hannelore Schmanke dankte nach einer aufregenden Dreiviertelstunde nicht nur den Akteuren im Rampenlicht, sondern auch Egon Klüss hinter den Kulissen. Es wirkten mit beim "Rattenfänger von Hameln" Amelie Banasek (Bürgermeister, Jana Pätzel und Lorenz Hanser (Ratsherren), Jule Fendel (Nachtwächter), Tina Trabold und Sara Klüss (Männer), Isabelle Jost und Alexandra Gramlich (Frauen) und Julia Lang, Johanna Kiesenheuer, Elina Maas, Dorina Winkler (Kinder).

Justine Hastik schlüpfte in die Rolle des Gauklers, Yaeko Albrecht begleitete am Klavier. Dazu kamen die drei Chöre. Hinter der Bühne wirkten Katharina Krauthammel und Elisa Wahlig. gs

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