Hochstädten. Erneut hatte der Ortsbeirat mit Ortsvorsteherin Sabine Hinterkeuser-Freye an der Spitze die Bürgerinnen und Bürger zu einer Demonstration für mehr Verkehrssicherheit auf der Strecke zwischen Hochstädten und Auerbach aufgerufen.Mehr als sechzig Teilnehmer, darunter etliche Kinder, Radfahrer, einige Fußgänger und Vertreter der Grünen, BfB und der SPD, fanden sich vor Ort ein, um der Forderung nach einem Rad- und Fußweg Nachdruck zu verleihen. Mit drei weißen, auf der Mühltalstraße aufgemalten Kreuzen und einem aus Bettlaken geschnittenen „Unfallopfer“ machte der Veranstalter auf drastische Weise auf die Dringlichkeit seines Anliegens aufmerksam. Die Ortsvorsteherin zitierte eine Unfallstatistik von 2021, nach der in Deutschland bei Verkehrsunfällen 172 Radfahrer zu Tode kamen, 3212 schwer und 7338 leicht verletzt wurden.
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„Jeder Einzelne davon ist einer zu viel. Wollen wir warten, bis wir auch auf dieser Strecke Unfälle mit Radfahrern verzeichnen? Sicher nicht“, sagte sie unter dem Beifall der Teilnehmer an der Demonstration. Gerade in letzter Zeit habe sie vermehrt Fußgänger entlang der Straße gesehen.
Dass ein Radweg an der vom Ortsbeirat favorisierten Variante Straße/Wiese aus der Machbarkeitsstudie „kompliziert und teuer ist“, werde nicht bestritten. Aber selbst mit kleineren Mitteln, wie Tempolimit, Überholverbot, Markierungen auf der Fahrbahn und Asphaltierung des Randstreifens wäre schon eine deutliche Verbesserung der aktuellen Situation zu erreichen: „Wenn es denn nur den politischen Willen gäbe, uns dabei zu unterstützen.“
Radweg als Schulweg
Unterstützung erhielten die Hochstädter von der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Doris Sterzelmaier, die auf die Zunahme des Radverkehrs zwischen den beiden Stadtteilen hinwies und dies unter anderem mit dem Neubaugebiet in Hochstädten (viele Kinder, aber keine Grundschule) und immer mehr E-Bike-Fahrer begründete.
„Eltern müssen wissen, es gibt einen sicheren Radweg, der als Schulweg genutzt werden kann. Nur dann sind sie bereit, ihre Kinder mit dem Rad zur Schule oder nachmittags zum Verein nach Auerbach fahrenzulassen“, so Sterzelmaier. Auch der Tourismus werde von einer guten Radverbindung profitieren. Dass es keine einfache Lösung für die Realisierung eines Rad-Fußgänger-Weges gebe, dass es Geld für weitere Planungen und eine politische Mehrheit brauche, sei bekannt, aber „wir wollen nicht noch einmal zwanzig Jahre warten“.
Die Variante Straße/Wiese als direkten Verbindungsweg von Auerbach nach Hochstädten und umgekehrt – neben der Landesstraße und nur durch den Bach getrennt – erscheine „passend“. gs
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