Bensheim. Erstmals nach Corona lädt das Caritaszentrum Franziskushaus in Bensheim in diesem Jahr wieder zu den Caritastagen ein. Orientiert haben sich die Organisatoren dabei an dem Jahresthema des Caritasverbandes „Frieden beginnt bei mir“. Dabei ist die sechstägige Veranstaltungsreihe vom 21. bis 27. September nicht nur eine bunte und vielfältige Auseinandersetzung mit der Thematik, sie ist auch ein Gemeinschaftsprojekt, das schon im Vorfeld viel bewegt hat.
So werden zum Auftakt der Caritastage am Eingangsbereich zum Café Klostergarten drei lange Stoffbahnen entrollt, die in dieser Woche im Rahmen einer Kunstaktion gestaltet wurden. Cornelia Trautmann, die im Franziskushaus unter anderem als Kunstassistentin die freie Malgruppe leitet, hatte dieses kreative Schaffen initiiert und dafür ganz unterschiedliche Teilnehmer gewonnen. Sie brachten ihre Gedanken und Ideen zum Thema Frieden zum Ausdruck.
Das Programm der Caritastage in Bensheim
Samstag (21.): 10 bis 14 Uhr Auftaktaktion auf dem Beauner Platz mit musikalischer Begleitung von der Band U4X, 11.55 Uhr 5 vor 12 – Friedensgebet in der Hospitalkirche.
Sonntag (22.): 9.30 Uhr Caritasgottesdienst in der Kirche Sankt Laurentius (Hagenstra0e).
Montag (23.): 10 bis 12 Uhr Meditation mit Ursula Hille, 13 bis 15 Uhr Workshop „Frieden beginnt in uns selbst – Leben ist Bewegung“ mit Andreas Waldenmeier, 15.30 bis 17 Uhr Austausch „Frieden finden mit Suchterkrankung im Alltag“ mit Gabriele Meyer und Susanne Steinbrenner, jeweils im Franziskushaus
Dienstag (24.): 18 bis 20 Uhr Podiumsdiskussion im Franziskushaus.
Donnerstag (26.): 15 bis 17 Uhr Lesestunde in verschiedenen Sprachen ab 3 Jahren im Caritaszentrum, 18 bis 20 Uhr Friedensfeuer auf dem Marktplatz.
Freitag (27.): 18 bis 19 Uhr Poetry Slam, 19 bis 20.30 Uhr Konzert mit „Das Mädchen mit dem Kontrabass“ – beide Veranstaltungen im Franziskushaus. js
Auf den drei großen, in der Turnhalle ausgebreiteten Stoffbahnen entstanden nicht nur Friedenszeichen, Tauben und andere Symbole für ein gemeinsames friedvolles und buntes Miteinander, auch Zitate wie „Warum sich bekriegen, nur Frieden kann siegen“ sind zu lesen. Neben den Teilnehmern aus der Malgruppe oder dem Begegnungscafé haben sich Gäste aus dem Café Klostergarten spontan mit kreativen Beiträgen eingebracht.
Besonders beeindruckt zeigte sich Zentrumsleiter Andreas Waldenmeier von einem depressiv eingestellten Teilnehmer, der zunächst eine große Mauer gemalt hatte, die den Frieden verdeckte. Dann hatte er sich aber anders entschieden und die Mauer durchbrochen, um den Frieden sichtbar zu machen.
Dass Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Krieg, machte Caritasdirektorin Stefanie Rhein deutlich. Der Grundstein für ein friedvolles Miteinander werde in jedem einzelnen von uns selbst gelegt. Aber in fast jeder Familie gebe es Konflikte, die es auf friedliche Weise zu lösen gelte. Es sei die tägliche Arbeit des Caritasverbandes, die Menschen auf diesem Weg für einen inneren Frieden zu begleiten.
1000 Origami-Tauben werden im Franziskushaus hängen
Das symbolisieren auch die 1000 Origami-Tauben, die im Vorfeld in einer Gemeinschaftsaktion gefaltet wurden und zu den Caritastagen im Eingangsbereich des Franziskushauses aufgehängt werden. Gefaltet wurden die Tauben aus einem Bogen weißen Papiers, auf dem jeweils Texte zum Thema Frieden abgedruckt sind. Zum Beispiel das Zitat von Kofi Annan: „Wirklicher Friede bedeutet auch wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit, bedeutet Schutz der Umwelt, bedeutet Demokratie, Vielfalt und Würde und vieles, vieles mehr“.
Um die Frage, was Frieden bedeutet, wird sich die Podiumsdiskussion am Dienstag, 24. September, drehen, für die interessante Gäste gewonnen wurden. Besonders erfreut ist Stefanie Rhein über die Anwesenheit der Bevollmächtigten des Generalvikars, Stephanie Rieth von der Diözese Mainz. Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf, Bürgermeisterin Christine Klein, Caritasdirektorin Rhein und Diplom-Sozialwirt Hermann Kirchmann werden dabei sein. Der Diskussion voraus geht ein Vortrag zum Thema „Frieden beginnt bei mir“ von Hospiz-Geschäftsführerin Swantje Goebel.
Alle Veranstaltungen der Caritastage sind kostenlos, bei den Angeboten am Montag sind aber jeweils Anmeldungen notwendig. Das gilt sowohl für die Meditation mit Ursula Hille, bei der es darum geht, durch das Trainieren der eigenen Wahrnehmung und eines bewussteren Atmens einen Weg zu mehr Gelassenheit und Achtsamkeit zu finden, als auch für den Workshop mit Zentrumsleiter Andreas Waldenmeier und dem Austausch von Gabriele Meyer und Susanne Steinbrenner zum Thema Suchterkrankung.
Erfreut zeigte sich die Caritasdirektorin, dass es bei diesen Caritastagen wieder eine fruchtbare Zusammenarbeit vieler Akteure gab. Dazu gehörten vom Caritasverband das Altenheim Sankt Elisabeth, die Suchthilfe und die Allgemeine Lebensberatung sowie das Hospiz, Pax Christi und der Ausländerbeirat der Stadt zusammen mit der Stadtbibliothek.
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