Bensheim. Großer amerikanischer Klang und Feinheit in jedem kleinsten musikalischen Detail: Das ist das Brentano String Quartet. Die außergewöhnlichen Programmkompositionen der renommierten New Yorker bieten ein Alleinstellungsmerkmal in der europäischen Kammermusikszene. Die Kunstfreunde Bensheim freuen sich, die weitgereisten Gäste zum zweiten Saisonkonzert am 12. Oktober erstmals im Parktheater begrüßen zu dürfen.
Kurz nach der Gründung im Jahr 1992 in New York gewann das Brentano String Quartet mehrere Wettbewerbe: den Cleveland Streichquartett-Wettbewerb, den Naumburg Kammermusikwettbewerb und den zehnten Martin E. Segal Wettbewerb. Bei seinem Debüt in der Londoner Wigmore Hall erhielt das Ensemble den 1. Preis beim Royal Philharmonic Society Musikwettbewerb.
Besonderer Wert auf zeitgenössischer Musik
Seinen Namen gab sich das Quartett in Anlehnung an Antonie Brentano, der Beethoven – wie vermutet wird – seinen berühmten „Brief an die unsterbliche Geliebte“ widmete. Das Brentano Quartet ist Artist-In-Residence an der Yale School of Music und gibt regelmäßig Meisterkurse und Workshops in den USA.
Besonderen Wert legt das Ensemble auf zeitgenössische Musik, was Auftragskompositionen und Uraufführungen von Werken von Chou Wen-Chung, Charles Wuorinen, Bruce Adolphe, Steven Mackey und Jonathan Dawe belegen. Aber auch alte Werke hat sich das Ensemble in Bearbeitungen angeeignet, darunter Musik von Gesualdo, Monteverdi, Purcell und Josquin des Prés.
Das Brentano String Quartet konzertiert auf vielen renommierten Bühnen in den USA, Kanada, Australien, Japan und Europa sowie auf internationalen Festivals. Seine letzten Tourneen führten das renommierte Quartett in die Wigmore Hall und ins Barbican London, ins Konzerthaus Berlin, die Philharmonie Essen, zur Biennale in Luxemburg, nach Genf, Amsterdam, Madrid, Salzburg, München, Stuttgart, zum Audi-Festival Ingolstadt und zum Kuhmo Festival. Daneben war es in der New Yorker Carnegie Hall zu hören. Auf Einladung der Wigmore Hall wird das Brentano Quartet in der Saison 27/28 in London einen Beethoven-Zyklus präsentieren.
Beethoven, Lei Liang und Mendelssohn-Bartoldy im Programm
Werke von Klassik, Moderne und Romantik stehen in Bensheim auf dem Programm des Ensembles: Zu Beginn einer der 16 Beiträge Beethovens für diese zentrale, kammermusikalische Gattung, die um 1800 einen ersten Höhepunkt in ihrer jungen Geschichte erlebte. Zu hören ist das Streichquartett B-Dur op. 18 No. 6.
Es folgt eine Auftragskomposition des chinesisch-amerikanischen Komponisten Lei Liang, Jahrgang 1972, mit dem Titel „Mongolian Madrigal“. Liang befasst sich seit längerem intensiv mit traditioneller Musik aus Asien, und er war an der Produktion historischer Aufnahmen aus der Inneren Mongolei beteiligt. Dieses Stück von einer klanglich-dynamisch großen Bandbreite – mit einem ruhigen Beginn, einem bewegten Mittelteil und leise, wie im Nichts endend – wird beim Konzert des Brentano Quartets am 6. Oktober in Berlin zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt.
Nach der Pause ist das Streichquartett D-Dur op. 44 No. 1 von Mendelssohn-Bartoldy zu hören, 1837 in für ihn glücklichen Zeiten entstanden – er war frisch verheiratet und inzwischen weltberühmt. Unverkennbar sind in dem Werk Mendelssohns große Vorbilder Johann Sebastian Bach und besonders Ludwig van Beethoven.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Wie üblich laden die Kunstfreunde zuvor um 19 Uhr wieder zu einer Einführung in das Foyer des Parktheaters ein. Musikexperte Hans Hachmann wird das Programm des Abends im Gespräch mit dem Bratschisten Misha Amory auf gewohnt unterhaltsame Weise vorstellen. red
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