Altes Kurfürstliches Gymnasium

Bensheimer Schüler im Bundesfinale der Mathe-Olympiade

Von 
Thomas Tritsch
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Sandro Aust vom Alten Kurfürstlichen Gymnasium kam bei der Mathe-Olympiade bis ins Bundesfinale. © Neu

Bensheim. Premiere am AKG: Erstmals hat es ein Schüler in die Bundesrunde der Mathematik-Olympiade geschafft. Sandro Aust aus der Klasse 9b hatte sich als Bester in Hessen beim Landeswettbewerb für das Finale qualifiziert. Die Bundesrunde ist die vierte Stufe des gestaffelten Wettbewerbs und der Höhepunkt für die besten Mathecracks ab Klasse acht.

Wie bereits 2020 fand der nach Altersstufen gegliederte Wettbewerb aufgrund der aktuellen Situation in dezentraler Form mit einem umfangreichen Online-Programm in den einzelnen Bundesländern statt. Die Reise nach Berlin fiel für Sandro und alle anderen wegen Corona leider aus.

Am 14. und 15. Juni schrieb er jeweils eine viereinhalbstündige Klausur (Zeitstunden) direkt in der Schule. „Die Zeit war auch nötig“, sagt der mathebegeisterte Schüler aus Reichenbach, für den das nicht der erste Wettbewerb war. Gestartet waren er und weitere 19 Schüler im Herbst letzten Jahres mit der erfolgreichen Teilnahme am schulischen Hausaufgabenwettbewerb. Schon die zweite Runde – eine vierstündige Wettbewerbsklausur – musste in diesem Jahr von den älteren Schülern und Schülerinnen online bewältigt werden. Gefragt waren Kombinationsfähigkeit und ein kreativer Umgang mit mathematischen Methoden.

Mitschüler ebenfalls erfolgreich

Bei der Schulrunde waren neben Sandro auch Malte Löffler (8a) und Rebanna Klawitter (9a) vom AKG besonders erfolgreich. Auch sie schafften es in ihrem Jahrgang unter die jeweils 15 Besten in ganz Hessen. Damit lösten sie ihr Ticket für die dritte Runde auf Landesebene. Rebanna gelang dies bereits zum vierten Mal, für Sandro war es die dritte Teilnahme in Folge. Mit seinem ersten Platz landete er auf dem Hessen-Thron seines Jahrgangs für Mathe-Asse.

„Die überaus anspruchsvollen Aufgaben der Olympiade erfordern ausführliche Begründungen und Beweisführungen“, so Cornelia Riederer, die am Alten Kurfürstlichen Gymnasium die Mathematik-AGs leitet. Sandro Aust ist bereits seit drei Jahren dabei. Er habe wiederholt unter Beweis gestellt, dass er auch Herausforderungen bewältigen kann, die deutlich über das hinausgehen, was im Unterricht gefordert wird.

Auch der Mathelehrer des 15-Jährigen, Claus-Uwe Katzenmeier, ist von dessen Leistungen beeindruckt. Denn in den höheren Klassenstufen sind im Verlauf des Wettbewerbs fundierte Erläuterungen und Problemlösungsstrategien gefragt, die über das reine Unterrichtswissen hinausgehen und daher verstärkt in Arbeitsgemeinschaften oder Schülerseminaren behandelt werden. Die Aufgaben werden für alle Runden jeweils von einem Fachausschuss der Mathematik-Olympiade erstellt.

Der nächste Wettkampf steht an

Für Sandro ist nach dem Wettbewerb schon wieder vor dem Wettbewerb. Die nächste Olympiade steht schon wieder an. Der Hausaufgabenwettbewerb beginnt in der Regel im September oder Oktober an den Schulen und wird von Fachlehrern betreut. Es folgen die Regional- und dann die Landesrunde. Darauf freut er sich. Er habe Spaß am Knobeln und am rational-logischen Denken. Was nach der Schule kommt, weiß er noch nicht genau. Ein Informatik-Studium möchte er aber nicht ausschließen.

Die Mathematik-Olympiade ist ein jährlich bundesweiter Wettbewerb, an dem in der Regel über 200 000 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1961 zurück.

Der betont sportliche Mathe-Vergleich bietet interessierten jungen Menschen die Möglichkeit, ihr besonderes Können in Mathe unter Beweis zu stellen und sich außerhalb des Schulunterrichts mit Gleichaltrigen zu messen.

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