Bensheim. Über das Internet können bei der Bensheimer Stadtverwaltung eine ganze Reihe von Anträgen gestellt werden. Der digitale Zugang erspart den Bürgerinnen und Bürgern den Weg zur örtlichen Behörde und ist rund um die Uhr verfügbar. Ein Serviceportal wurde eingerichtet.
Wie die CDU berichtet, sind 40 Leistungen bereits online abrufbar: beispielsweise die Vergabe einer Hausnummer, die Schankanzeige für Gaststätten und der Erlass der Abwassergebühr. Die Baumfällgenehmigung ist einer der Prozesse, die in Kürze hinzukommen sollen.
Effizientere Abläufe
„Die Digitalisierung wird im Rathaus aufgegriffen, um die Kontaktaufnahme mit der Verwaltung zu erleichtern und die internen Abläufe effizienter zu gestalten“, sagt Fraktionsvorsitzender Tobias Heinz.“
In der Sitzung der CDU-Fraktion berichtete Bürgermeisterin Christine Klein gemeinsam mit den verantwortlichen Beschäftigten der Verwaltung über den aktuellen Stand der digitalen Transformation. Auskunft gaben Rolf Hiesinger, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste, Torsten Gehbauer, Teamleiter IT und Kommunikationstechnik, sowie Tanja Hossner aus dem Team Steuerungsunterstützung.
Auf eine zunehmende Nutzung der Online-Dienstleistungen konnten sie verweisen. 1635 Geburtsurkunden wurden seit Frühjahr 2020 über das Internet beantragt. Die Anmeldung von Hunden erfolgte hier 188 Mal binnen eines Jahres.
Elektronische Akte
Weiterer zentraler Teil der Umstellung ist die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems und der elektronischen Akte. In Zukunft sollen Prozesse insgesamt digital ablaufen. Nach einem Online-Antrag oder dem Einscannen der Post kann die Bearbeitung elektronisch und medienbruchfrei erfolgen bis hin zur digitalen Antwort.
Seit drei Jahren ist eine Projektgruppe mit der Vorbereitung befasst. Unter anderem hat sie zu klären, wie die Abläufe praktisch sowie automatisiert und die Ablage revisionssicher zu gestalten sind. Die Vorteile sind klar, das Projektmanagement wird vereinfacht, die Dokumente sind für alle Beteiligten ständig verfügbar und Archiv- sowie Druckkosten werden eingespart.
Schrittweise soll die Stadtverwaltung von Papier auf die elektronische Aktenführung umgestellt werden, erklärte Tanja Hossner. Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fanden statt. Derzeit werden der digitale Posteingang etabliert und Schnittstellen unter anderem zur E-Mail-Software eingerichtet.
Bensheim hat eine Vorreiterrolle eingenommen, die Stadt ist eine Modellkommune für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. Gemeinsam mit dem Kreis Bergstraße und der Stadt Viernheim werden digitale Prozesse, geeignete Konzeptionen und Online-Assistenten entwickelt.
Thema „Kommunal-Campus“
Ein Thema ist die Aus- und Weiterbildung, um die Beschäftigten für die neue Technik zu schulen. Mit dem „Kommunal-Campus“, der von der Metropolregion Rhein-Neckar initiiert wurde und vom Land Hessen gefördert wird, steht ein Angebot zur Verfügung. Ein Beitritt zu der Genossenschaft wird nun geprüft.
„Die interkommunale Zusammenarbeit ist auch bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ein sinnvoller Weg. Eine Stadt kann die Einführung des E-Governments nicht alleine bewältigen, vielmehr lassen sich praktikable Konzepte am besten im Verbund aufstellen. Zumal alle Kommunen vor derselben Herausforderung stehen“, sagt CDU-Stadtverordnete Christine Deppert.
Das betrifft nicht zuletzt die Sicherheit der Informationstechnik. Hierzu tauschen sich die Verantwortlichen im Rathaus mit benachbarten Kommunen sowie dem Dienstleister ekom21 und dem hessischen Cyber Competence Center aus, um immer auf dem aktuellen Stand zu sein.
Torsten Gehbauer wies darauf hin, dass mehr Digitalisierung auch weitere Sicherheitsvorkehrungen erfordere. Beispiele sind dezentrale Firewalls, Virenschutz und regelmäßige Backups, um einen Datenverlust zu vermeiden. Neben der Aufrüstung der Hardware gehört die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für mögliche Risiken zum Konzept.
Ausgaben im Haushalt
Die Neuausrichtung der IT im Rathaus umfasst eine virtuelle Desktopumgebung. Hierfür stehen finanzielle Mittel im städtischen Etat bereit. Die CDU-Fraktion entnimmt den Berichten, dass in den nächsten Jahren kontinuierliche Investitionen in Hardware und Anwendungen erforderlich sein werden.
Um den Ausbau der Digitalisierung zu fördern, befürworten die Christdemokraten, diese Ausgaben im Haushalt einzuplanen, heißt es abschließend. red
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