Jahreshauptversammlung

„ Bensheim hilft“ im Jubiläumsjahr

Seit 20 Jahren unterstützt der Verein weltweit Menschen, die in Folge von Naturkatastrophen in Not geraten sind.

Von 
Jeanette Spielmann
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Der Vorstand des Vereins „Bensheim hilft“ (v.li.): Sabine Bondzio, Hans-Joachim Otto, Vorsitzende Monika Buhse, Rudolf Hafenrichter und Henriette Volk © Thomas Zelinger

Bensheim. Der Tsunami in Südostasien an Weihnachten 2004 war der Auslöser für den Verein „Bensheim hilft“, der sich im Januar 2005 gründete. Seit dieser Zeit hat der Verein mit einem Spendenvolumen von über 685.000 Euro weltweit Menschen unterstützt, die in Folge von Naturkatastrophen in Not geraten sind. Dank der Zusammenarbeit mit der Karl-Kübel-Stiftung und der Christoffel-Blindenmission (CBM) ist gewährleistet, dass die Spenden direkt bei den Projekten vor Ort landen.

Nicht immer sind es Projekte im asiatischen Raum, wie von Vorsitzender Monika Buhse bei der Jahreshauptversammlung des Vereins aus dem vergangenen Jahr berichtete. Auch die Hochwasserkatastrophe in der polnischen Partnerstadt Klodzko war für den Verein, Anlass zu helfen. Über den deutsch-polnischen Freundschaftskreis Bensheim-Klodzko erfuhr man von einem betroffenen Kindergarten und überwies direkt 5000 Euro an die Einrichtung.

Mit 13.500 Euro wurde ein Projekt der Karl-Kübel-Stiftung in Indien unterstützt. Mit der Etablierung von Küchen- und Waldgärten in Westbengalen soll die Ernährungssicherheit von indigenen Kleinbauernfamilien verbessert werden.

Im Jahr des 20-jährigen Bestehens von „Bensheim hilft“ hat sich der Verein ein besonderes Ziel gesetzt. Gerne würde er in diesem Jahr eine Spendensumme von 20.000 Euro einsammeln. Mit Hilfe der Bevölkerung dürfte das gar nicht so schwer sein, denn umgerechnet auf die Einwohnerzahl würden dafür schon 50 Cent pro Kopf ausreichen.

Im vergangenen Jahr hat man schon eine Rekordmarke erreicht, denn erstmals wurde bei den Einnahmen durch Spenden und den Erlös der eigenen Veranstaltungen die 10.000-Euro-Grenze geknackt. Zu den erfolgreichen Aktivitäten gehörten die Beteiligung am Ostermarkt in Lindenfels, das Kuchenbüfett vor dem Familienzentrum im Rahmen des verkaufsoffenen Frühlingssonntags, die Mitwirkung am Weltkindertag, ebenfalls mit einem Kuchenangebot und natürlich der Weihnachtsmarkt in Bensheim, der mit dem Verkauf von 100 Kilogramm Plätzchen und 950 Gläsern Marmelade und Gelee sehr erfolgreich war.

Das bestätigte auch Kassenwart Hans-Joachim Otto, der von einem erfolgreichen Wirtschaftsjahr berichtete. Während die Zahl der 103 Mitglieder relativ konstant bleibe, sei aber das Spendenaufkommen rückläufig. Im vergangenen Jahr gingen etwas über 6300 Euro ein.

Kontinuität gibt es auch bezüglich der Vorstandsarbeit des Vereins, denn nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes wurden bei den anstehenden Wahlen alle Vorstandsmitglieder einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. An der Spitze stehe nach wie vor Vorsitzende Monika Buhse. Ihre Vertreterinnen sind Sabine Bondzio und Henriette Volk. Um die Finanzen kümmert sich Kassenwart Hans-Joachim Otto und Schriftführer Rudolf Hafenrichter erklärte sich wieder bereit, auch in den kommenden zwei Jahren die Vorstandsarbeit zu dokumentieren. Das tut er nämlich schon seit der Gründung des Vereins vor 20 Jahren und dafür wurde ihm bei der 20-Jahr-Feier im Januar auch herzlich gedankt. Unterstützt wird der Vorstand außerdem vom Beisitzer Jürgen Kotrade.

Auch in diesem Jahr wird „Bensheim hilft“ wieder beim Ostermarkt in Lindenfels (5./6. April), beim verkaufsoffenen Frühlingssonntag in Bensheim (4. Mai) und natürlich auch beim Bensheimer Weihnachtsmarkt vertreten sein. Weitere Veranstaltungen und Aktivitäten sind in Vorbereitung. Die Jahreshauptversammlung fand dieses Mal wieder in den Räumen der CBM statt und die Wahlleitung hatte Martin Rönnau von der CBM.

Über das im vergangenen Jahr unterstützte Projekt der Karl-Kübel-Stiftung informierte Philipp Jülke mit einer kurzen Bild-Präsentation. Ziel des fünf Jahre laufenden Projektes ist, insgesamt 400 Haushalte mit dem Anlegen von Küchgärten für den Gemüseanbau zu gewinnen. Dafür erhalten sie vor Ort Schulungen, auch zur Kompostierung, sowie notwendige Betriebsmittel von verschiedenen Saatgutsorten bis zu Netzen. Der Ertrag aus den Küchengärten wird für den eigenen Konsum und für den Verkauf verwendet. Bisher wurden in den zwölf Projektdörfern 255 Küchengärten angelegt.

Bei den Waldgärten handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem sich mehrere Dorfbewohner zu einer Gruppe zusammenschließen und die Fläche der Obstbaumplantagen gemeinsam bewirtschaften. Auch hier erhalten die beteiligten Haushalte finanzielle Unterstützung für Setzlinge und Zaunmaterial. Bisher wurden in fünf Projektdörfern Waldgärten mit einer Gesamtfläche von rund drei Hektar angelegt und 802 Baumsetzlinge angebaut.

Gast der Jahreshauptversammlung war Ilonka Boltze, die seit vergangenem September dem wieder dreiköpfigen Vorstandsteam der Karl-Kübel-Stiftung angehört. Sie hat von Dr. Daniel Heilmann den Bereich Entwicklungszusammenarbeit übernommen. Die Kulturwissenschaftlerin und Völkerrechtlerin verfügt über langjährige Erfahrung bei Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und arbeitete zuletzt in leitender Funktion für die regionale Förderstruktur der internationalen Genossenschaft Oikocredit. Die Arbeit des Vereins Bensheim hilft wertete sie als „tolle Initiative“ und würdigte den „langen Atem“ und das Durchhalten über inzwischen 20 Jahre.

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