Fusion

"Bensheim Aktiv" geht im Verein Stadtmarketing auf

Von 
Thomas Tritsch
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Der neue Verein Stadtmarketing Bensheim ist ab sofort aktiv. Als Vorsitzende fungiert Bürgermeisterin Christine Klein (2.v.re.). Die Geschäftsführung wird von der städtischen Stabstelle gebildet mit Erika Arnold (li.), Zita Schaider (re.) und Marion Bopp. © Neu

Bensheim. Das Netzwerk „Bensheim Aktiv“ ist im neuen Verein „Stadtmarketing Bensheim“ aufgegangen. Bei der Mitgliederversammlung im Parktheater wurden die Umbenennung und Satzungsänderung beschlossen sowie ein Vorstand gewählt. Vorsitzende ist kraft Amtes Bürgermeisterin Christine Klein. Ihre Stellvertreter sind für die nächsten zwei Jahre die Unternehmer David Reckeweg-Lecompte und Ulrike Jakobi.

Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Carsten Daub bleibt Finanzvorstand, zum Vorstand für den Bereich Strategieberatung wurde der Journalist Karl-Heinz Schlitt gewählt. Die Abstimmung erfolgte geheim, auf alle Kandidaten entfiel jeweils eine eindeutige Mehrheit. Kassenprüfer sind weiterhin Marco Weißmüller und Thorsten Eschborn, jetzt flankiert von Doris Sterzelmaier als Stellvertreterin.

Dank an Richter und Klein

Christine Klein dankte dem ehrenamtlichen Team von „Bensheim Aktiv“ für die jahrelange Arbeit zum Wohle der Stadt, die jetzt unter dem Dach der neuen Marke – aber neu strukturiert – fortgesetzt werden soll. „Die Erfolge der Vergangenheit haben Bestand.“ Ein ausdrücklicher Dank ging an die Vorstandsspitze Helmut Richter und Romed Klein. Beide hatten bereits im Sommer 2017 ihren Rückzug angekündigt. Sie verlängerten ihre Amtszeiten aber 2019 um zwei weitere Jahre, da sich keine Nachfolger gefunden hatten. Die hauptamtlich ausgerichtete Neupositionierung des Stadtmarketings war zu diesem Zeitpunkt bereits angekündigt.

Im April 2020 wurde dann das Team Stadtmarketing als städtische Stabsstelle gegründet: Marion Bopp, Zita Schaider und Erika Arnold bilden jetzt die Geschäftsführung des neuen Vereins, dem die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung im September letzten Jahres ihren Segen gegeben hatte.

Christine Klein betonte, dass man den neuen Vorstand bewusst schlank aufstellen wollte. Auf die ehemals bis zu sechs Beisitzer hat man verzichtet. Ausschüsse als beratende Gremien soll es aber dennoch geben.

Allerdings werden diese voraussichtlich erst nach der ersten offiziellen Vorstandssitzung ihre Arbeit aufnehmen, sagte Erika Arnold im Parktheater, in dem am Dienstag maximale Sicherheitsmaßnahmen galten: Die Eintrittskarte war ein tagesaktueller Negativ-Test. Bei 20 anwesenden Mitgliedern konnten die Abstandsregeln leicht eingehalten werden.

Im Wirtschaftsplan sind bereits etliche Aktivitäten aufgelistet, die zeigen, dass die Fusion kein grundlegender Richtungswechsel bedeutet. Geplant sind verschiedene verkaufsoffene Sonntage, ein Nightshopping, Oster- und Weihnachtsaktionen sowie die Teilnahme an der Innenstadtoffensive „Ab in die Mitte“.

Der Verein kalkuliert mit Projektkosten von insgesamt 80 000 Euro. Das entspricht der Höhe der Haushaltsmittel, die zuletzt an „Bensheim Aktiv“ gingen. Der städtische Zuschuss und die Mitgliedsbeiträge von rund 23 000 Euro bilden das monetäre Rückgrat für Aktivitäten zur Stärkung der Innenstadt sowie der sogenannten Auerbacher Einkaufsmeile.

Für Auerbach dürfte sich durch das neue Konstrukt nichts ändern. Die Unterstützung des verkaufsoffenen Sonntags beim Bachgassenfest und den Weihnachtsmarkt im Kronepark soll zunächst weiter fließen. Die Satzung verweist neben der Stärkung der Innenstadt ausdrücklich auch auf die Weiterentwicklung weiterer Ortszentren als Begegnungs-, Erlebnis- und Einkaufsstandort.

Trotz der Pandemie habe „Bensheim Aktiv“ im vergangenen Jahr einige Veranstaltungen organisiert und Sitzungen abgehalten, so Richter. Beispielhaft nannte er die Anzeigenkampagne im Frühsommer, die Sonderaktion „Solidaritätsbatzen – Bensheim hält zusammen“, den verkaufsoffenen Sonntag im September und die Teilnahme an der IHK-Aktion „Heimatshoppen“.

100 Mitglieder

Bereits hier habe man erfolgreich mit dem Stadtmarketing zusammengearbeitet, so der scheidende Vorsitzende, der seinem Team, den konstant über 100 Mitgliedern und allen weiteren Unterstützern der vergangenen Jahre dankte. Helmut Richter leitete den Verein über zwölf Jahre lang. Er wünschte sich, dass der künftige Verein ebenso gemeinschaftlich agiere wie dies bislang der Fall gewesen sei: „Wir haben immer an einem Strang gezogen.“ Finanzvorstand Carsten Daub bilanzierte im Corona-Jahr 2020 insgesamt weniger Projekte als im Jahr zuvor. Im Gegensatz zu 2019 (79 000 Euro) wurden lediglich rund 53 000 Euro in Aktionen investiert. Auch der Gesamtaufwand inklusive Personalkosten von 39 000 Euro fiel mit 124 000 Euro deutlich geringer aus als 2019 (156 000 Euro). Der durch die Differenz aus Ausgaben und Erträgen (187 000 Euro) resultierende Überschuss in Höhe von 63 000 Euro soll in die aktuelle Wirtschaftsplanung übergehen.

Das Eigenkapital hat sich in dem eher ruhigen Jahr auf zirka 68 000 Euro erhöht. „Bensheim Aktiv“ zeigt sich auf seinen letzten Meilen finanziell stabil und wirtschaftlich makellos. Die Kassenprüfer hatten nichts einzuwenden, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

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