Kunstfreunde Bensheim

Barocke Köstlichkeiten im Parktheater

Am kommenden Samstag Festkonzert zum 75. Jubiläum im Parktheater mit dem Freiburger Barockorchester

Von 
red
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Die Kunstfreunde Bensheim laden anlässlich ihres 75. Geburtstags für Samstag, 23. September, zum großen Festkonzert mit dem Freiburger Barockorchester ins Bensheimer Parktheater ein. © Britt Schilling

Bensheim. Die Kunstfreunde Bensheim starten am Samstag, 23. September, im Parktheater in die neue Saison – und feiern ihren 75. Geburtstag mit einem großen Festkonzert. Zu Gast ist um 20 Uhr eines der renommiertesten Barock-Ensembles weltweit: das Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Gottfried von der Goltz.

Zuvor lädt der Kammermusikverein ab 19 Uhr alle Mitglieder und Konzertbesucher zu einem Empfang ins Eysoldt-Foyer ein, um gemeinsam mit einem Glas Sekt auf den Saisonstart und das Jubiläum anzustoßen. Musikalisch umrahmt wird der Empfang von der jungen preisgekrönten Nachwuchsharfenistin Emilia Kabus aus Viernheim.

Leidenschaft, Spielfreude, Authentizität – das sind die musikalischen Grundpfeiler des Freiburger Barockorchesters. Seit mehr als drei Jahrzehnten zählt das FBO zu den führenden Originalklang-Ensembles weltweit mit jährlich über 100 Konzerten im In- und Ausland.

Gegründet wurde das Orchester von einer Gruppe von Studenten der Musikhochschule Freiburg mit dem Ziel, Musik des Barocks und der Klassik historisch informiert wiederzugeben. Schon bald kamen internationale Engagements und das FBO avancierte in kurzer Zeit zu einem der gefragtesten Klangkörper in der Alten-Musik-Szene. Der Erfolg ist auch auf zahlreichen, teils preisgekrönten Einspielungen dokumentiert.

Große stilistische Bandbreite

Neben eigenen Abonnement-Reihen in Freiburg, Stuttgart und Berlin konzertiert das FBO in den führenden Häusern weltweit, daneben ist das FBO ein beliebter Gast bei internationalen Festivals. In der Saison 2023/24 stellt das Orchester erneut seine große stilistische Bandbreite vor. So erklingen Charpentiers Medée unter Sir Simon Rattle an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, Bachs Matthäus-Passion in Frankreich, Spanien und Korea, und Werke von Mendelssohn und Brahms beim Bachfest Leipzig.

Gottfried von der Goltz hat sich als Barockgeiger und als künstlerischer Leiter des Freiburger Barockorchesters einen international beachteten Namen gemacht. Wie im 18. Jahrhundert üblich, leitet er das FBO vom Pult des Konzertmeisters aus. Neben seinen zahlreichen Auftritten mit dem FBO arbeitet von der Goltz regelmäßig als Gastdirigent und als Solist mit den Berliner Barocksolisten, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem hr-Sinfonieorchester, dem Tafelmusik Baroque Orchestra und anderen Ensembles zusammen. Er hegt auch eine große Leidenschaft für Kammermusik, der er in unterschiedlichen Formationen nachgeht. Als Professor an der Hochschule für Musik Freiburg ist er ein gefragter Lehrer für barocke und moderne Violine.

„Achtung, scharf“

„Concerti all’arrabiata“ nennt sich das beliebte Konzertprogramm des Orchesters, das in Bensheim zur Aufführung kommt. „Achtung, scharf“, möchte man dem Publikum angesichts des Titels, der an eine feurige italienische Pastasoße erinnert, zurufen. Die Besucher dürfen sich auf eine gut gewürzte Zusammenstellung barocker Köstlichkeiten freuen: Schmetternde Hörner, eine gewitzte Piccolo, eine elegante Oboe, ein virtuoses Fagott sowie flirrende Streicher sind das Geheimrezept des Programms, das mit Händel, Vivaldi, Telemann und anderen die Haute Cuisine der Barockmusik vereint.

Francesco Geminianis Concerto grosso „La Follia“ (Die Verrückte) hypnotisiert mit einem sich ständig wiederholenden Rhythmus- und Harmoniemodell, über dem sich mannigfaltig Variationen erheben, Telemanns „Grillen-Sinfonie“ hingegen besticht durch die kuriose Solistenbesetzung Piccolo, Oboe, Chalumeau und zwei Kontrabässe. Bei Vivaldi wiederum ist es seine klar strukturierte Kompositionsart mit hochvirtuosen Fagott-Passagen, die für eine überraschende Prise sorgt.

Der heute unbekannte Komponist Giovanni Benedetto Platti, der in Würzburg wirkte, liefert mit seinem Oboenkonzert hingegen die nötige Eleganz. Alles in allem sieben völlig unterschiedliche Gänge, die zwar nicht unbedingt dem Gaumen, aber sicherlich dem Ohr schmeicheln werden – von sieben unterschiedlichen barocken Komponisten, die alle im Zeitraum eines halben Jahrhunderts geboren wurden, und die entweder aus Italien stammen, sich längere Zeit dort aufhielten oder dort bedeutende Musiker als Freunde hatten. red

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