Förderschild

Auszeichnung als Partner der Bensheimer Feuerwehr

GGEW AG stellt Mitarbeiter im Einsatzfall frei / Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung

Von 
Dirk Rosenberger
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Die GGEW AG wurde am Mittwoch am Rande einer Magistratssitzung in den Räumen des Energieversorgers als „Partner der Feuerwehr“ ausgezeichnet. © Thomas Zelinger

Bensheim. Die Feuerwehren auch in Bensheim rücken längst nicht mehr nur aus, wenn es brennt. Die Herausforderungen sind vielfältig, das Aufgabenspektrum immens, das ehrenamtliche Engagement enorm. Nur halten sich Notfälle bekanntlich nicht an die Arbeitszeiten oder Dienstpläne.

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Wenn alarmiert wird, müssen die Kameradinnen und Kameraden los. Das stößt nicht bei jedem Arbeitgeber auf ausgeprägte Gegenliebe, wenn der Mitarbeiter alles stehen und liegen lassen muss – auch wenn es nur allzu oft darum geht, Leben zu retten und Schlimmeres zu verhindern. Das führt mitunter zu Schwierigkeiten, tagsüber eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen.

Auf Sachverstand zurückgreifen

In vielen Firmen und Unternehmen wird ein solcher Einsatz für die Gesellschaft aber ausdrücklich unterstützt, die Angestellten für Einsätze freigestellt. Mit der Aktion „Partner der Feuerwehr“ möchte der Deutsche Feuerwehrverband auf diese Problematik hinweisen und so helfen, die Situation im beruflichen Arbeitsumfeld der Feuerwehren zu verbessern.

Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Feuerwehren und den für den Brandschutz verantwortlichen Kommunen zu fördern. In Bensheim bekam am Mittwoch nun die GGEW AG als bisher dritte Firma im Stadtgebiet das Förderschild „Partner der Feuerwehr“ verliehen. Der Energieversorger beschäftigt zurzeit 24 Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren sowie dem THW in seinen Reihen.

Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn lobte die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. „Wenn es gilt, sind sie da.“ Natürlich habe alles seine Grenzen. Wenn ein Monteur am offenen Stromkasten oder Gasanschluss arbeite, könne er nicht einfach weg. Die Verleihung des Förderschilds sei eine gebührende Anerkennung und Wertschätzung, so Karn.

Grundsätzlich sei man bei der Feuerwehr froh, bei Einsätzen auf den Sachverstand der GGEW-Mitarbeiter zurückgreifen zu können, schließlich habe man oft genug Berührungspunkte mit Strom, Gas und Wasser. Demnächst werde es auch „spannende Verhandlungen unter besten Vorzeichen“ zu Notwasserbrunnen für den Katastrophenfall geben. Am Mittwoch stand aber die Übergabe der Plakette samt Urkunde, verlesen von Kreisbrandinspektor Steffen Lutter, im Mittelpunkt.

Verleihung soll andere Firmen motivieren

„Wir sind sehr dankbar, dass die GGEW AG fest an der Seite der Feuerwehr steht und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei deren wichtigen Dienst für die Allgemeinheit den Rücken stärkt. Unsere freiwilligen Feuerwehren sind rund um die Uhr für uns selbstlos im Einsatz. Dieses ehrenamtliche Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt“, erklärte Bürgermeisterin Christine Klein.

Die Verleihung solle aber auch andere Firmen und Unternehmen motivieren, ihre Mitarbeiter freizustellen oder zu ermutigen, sich bei den Feuerwehren zu engagieren. Die Brandbekämpfer sind für Neuzugänge immer dankbar, auch Quereinsteiger sind willkommen.

Beim Bensheimer Energieversorger weiß man um die Bedeutung eines gut aufgestellten Brandschutzes. Uwe Sänger, Technischer Bereichsleiter sowie Vorsitzender und Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Gronau, betonte: „Die Freiwilligen Feuerwehren leisten mit ihrem großen lokalen Engagement einen sehr wichtigen Beitrag, neben der Gefahrenabwehr auch in der Kinder- und Jugendarbeit für unsere Gesellschaft.“

2022 insgesamt 476 Einsätze

Ähnlich äußerte sich Vorstand Carsten Hoffmann: „Der tolle Einsatz vieler unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen und Organisationen zeigt, dass unsere Belegschaft wie auch das Unternehmen fest verankert sind in der Region.“

Die Bensheimer Feuerwehren haben insgesamt 625 Mitglieder, darunter 350 Aktive, 81 Jugendliche, 77 Kinder. 2022 rückten sie zu insgesamt 476 Einsätzen aus. Diese untergliederten sich in 217 Hilfeleistungen, 107 Brände, 152 Fehlalarme. Dabei leisteten die ehrenamtlichen Kräfte 4200 Arbeitsstunden, ein deutliches Plus gegenüber 2021 mit 3700 Stunden.

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