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Ausstellung im Fürstenlager: "Zusammenspiel" der Farben und Kompositionen

Im Damenbau des Auerbacher Fürstenlagers zeigen Cornelia Komor und Claudia Fritsche ihre Werke. Was die Besucherinnnen und Besucher bei der Ausstellung erwartet.

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Cornelia Komor und Claudia Fritsche zeigen ihre Werke im Damenbau des Fürstenlagers. © Angelika Czypull

Bensheim. Die Gruppe Kunst im Fürstenlager, eine Abteilung des Kur- und Verkehrsvereins Auerbach, zeigt im historischen Ambiente des Fürstenlagers unter dem Titel „Zusammenspiel“ Arbeiten der Künstlerinnen Cornelia Komor aus Ladenburg und Claudia Fritsche aus Mannheim. Die Malerinnen kennen sich bereits mehrere Jahre und haben auch einige Male gemeinsam ausgestellt.

In der Einführung zu der Ausstellung stellte Dagmar Klopsch-Güntner den Werdegang der beiden Künstlerinnen vor. Cornelia Komor, geboren 1964 in Stuttgart, wuchs in einer Familie auf, in der Malen immer Thema war. Der Großvater war in der Werbebranche tätig und so studierte sie Kommunikationsdesign, sprich Werbegrafik. Klopsch-Güntner sagt zu der Arbeitsweise der Künstlerin: „Sie stellt sich einer Aufgabe, um sie künstlerisch zu lösen. Ihr Herz gehört breiten Pinseln und viel Farbe. Sie malt nass in nass. Zunächst großflächig, lässt sie einfach ihre Freude an den Farben heraus. Hernach muss das Bild aufgeräumt werden. Schöne Stellen werden weiter bearbeitet, Unnützes kommt weg, wird übermalt. Sie sagt, dass sie das Bild aufräumen, überarbeiten, Ruhe hineinbringen, einfach das Beste daraus machen muss – ganz so, wie es im Leben ist. Es ist ein dauernder Kampf mit dem Bild, der Farbe, dem Motiv, aber dazwischen gibt es Phasen der Meditation, in denen sie über das Bild nachdenkt.“

Farbe und Komposition geben Gefühlen Ausdruck

Die Künstlerin beschreibt ihre Arbeitsweise: „Eines entwickelt sich aus dem anderen. Immer ist es eine Herausforderung, loszulassen und sich intuitiv von dem, was sich da auf der Leinwand entwickelt, führen zu lassen.“ Ein schönes Beispiel dafür ist das Bild Nummer 51 „Bodensee“. Wer sich etwas Zeit nimmt, kann sich einen Stuhl davor stellen, meditieren, um in die Tiefe der Farbe zu versinken. Wie wurde es in einer früheren Ausstellung ausgedrückt: „Mit der Farbe und der Komposition gibt sie Gefühlen Ausdruck, die die Seele berühren“.

Zum Werdegang von Claudia Fritsche: Die Malerin wurde 1958 in Hannover geboren. 1979 zog die Familie nach Ilvesheim. Sie studierte Kunst und Deutsch und machte eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin, lebte ein halbes Jahr in Südafrika, war später Chefsekretärin in einem großen Unternehmen in Ladenburg. 1990 ging sie in den Schuldienst nach Ilvesheim und bot Kunstprojekte an. Vor allem Collagen fand sie ideal, um den Kindern Kunst und Gemeinschaft nahezubringen. Im Jahr 2003 nahm sie ein Sabbatjahr an der Schule und besuchte verschiedene Kurse. In den Ockersteinbrüchen von Roussillon (Frankreich) lernte sie Farbpigmente kennen und beschloss, Farben selbst mit Pigmenten herzustellen.

Ausstellung ist noch bis Ende Juni im Damenbau

Dagmar Klopsch-Güntner beschreibt es in ihrer Einführung: „Diese Erfahrung hat Claudia Fritsche in ihrer Malkunst frei gemacht, hat sie von den Formen gelöst und die Bilder zeigen ein klares Vorher und Nachher. Mehr und mehr tritt der Gestaltungsprozess in den Vordergrund. Die Farben werden großzügig aufgetragen und das Bild mit Pinsel und Spachtel bearbeitet. Die dick aufgetragenen Farben werden immer wieder abgeschabt, so dass darunter liegende Schichten hervortreten. Das Konkrete wird zum Teil so reduziert und lässt sich nur noch erahnen. Wie bei Cornelia Komor, wird die Stimmung durch Farbe ausgedrückt und tritt in den Vordergrund. Ihr künstlerischer Schwerpunkt ist die Natur. Claudia Fritsche sieht sich ihre Umgebung an und skizziert die Natur in der Natur. Diese Skizzen fertigt sie mit Bleistift oder, wenn es schneller gehen soll, mit Kohle. Weitergearbeitet wird mit Acryl, auch mit Gipsuntergrund oder Pigmenten – gekratzt, übermalt und wiedergeholt mit Farbe.“ Deutlich wird diese Arbeitsweise bei den Bildern und Impressionen aus dem Spreewald am Treppenaufgang oben im Damenbau.

Bei der Vernissage am ersten Junitag des Jahres, hatte man das Gefühl, dass das perfekte künstlerische Zusammenspiel der Farben und Kompositionen der beiden Malerinnen die Gäste im Damenbau begeisterte. Die Ausstellung „Zusammenspiel“ ist noch bis zum 29. Juni im Damenbau der historischen Parkanlage Fürstenlager zu sehen. Die Ausstellung ist geöffnet Samstag von 14.30 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. red

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