Bensheim. Die DAK in Bensheim unterstützt die Arbeit des Vereins PKD Familiäre Zystennieren mit 7650 Euro. Mit der Förderung der Krankenkasse finanziert der Verein ein Projekt im Bereich Aufklärung. Geplant ist, ein Video und eine Broschüre zur seltenen Erkrankung Zystenleber zu erstellen. PKD (englisch für Polycystic Kidney Disease, polyzystische Nierenerkrankung) unterstützt ebenfalls Aktivitäten zur Nierengesundheit im Vorfeld des Weltnierentags am 11. März.
„Im Namen der Patienten freuen wir uns sehr über diese Unterstützung und danken der DAK-Gesundheit“, sagt Uwe Korst, Vorsitzender, des bundesweiten Vereins Familiäre Zystennieren.
Durch Zufall diagnostiziert
Das Leben mit einer Nierenerkrankung hat viele Auswirkungen
Allein in Deutschland sind schätzungsweise 80 000 Menschen von Zystennieren betroffen.
Bei der genetischen Erkrankung wird die Funktion des Organs im Laufe des Lebens durch die Bildung einer Vielzahl kleinerer und größerer Zysten eingeschränkt und es kann zum Ausfall der Nieren kommen.
Informationen über Familiäre Zystennieren gibt es im Internet unter www.pkdcure.de, weitere Videos über Zystennieren auch unter www.youtube.de/Zystennieren.
Die Diagnose einer Nierenerkrankung ist eine große Herausforderung, sowohl für den Patienten selbst als auch für sein Umfeld.
Das Leben mit der Nierenerkrankung, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, hat viele Auswirkungen für die Patienten und für ihre Familien und Freunde, da die Möglichkeiten zur Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten wie Arbeit, Reisen und Freizeitgestaltung eingeschränkt werden.
Dazu kommen zahlreiche problematische Nebenwirkungen – zum Beispiel Müdigkeit, Schmerzen, Depressionen, kognitive Beeinträchtigungen, Verdauungsstörungen und Schlafprobleme.
Der gegenwärtige Status Quo im Umgang mit und der Behandlung von Nierenerkrankungen hat das Ziel, das Leben zu verlängern, indem die Nierenfunktion geschützt, erhalten oder ersetzt wird.
Außerdem soll es Erleichterung verschaffen bei Nierenversagen, ungeachtet der Effektivität des gesamten Krankheitsmanagements.
Weitere Informationen zum Weltnierentag am 11. März gibt es unter www.weltnierentag.pkdcure.de. red
Im vergangenen Jahr wurde in Österreich von einer Frau berichtet, deren Zystenleber bei der Entnahme vor einer Lebertransplantation ein Gewicht von 17,5 Kilogramm hattet. Die polyzystische Lebererkrankung (PLD) ist eine genetische Krankheit. Viele Patienten mit PLD haben überhaupt keine Symptome. Ihre Zysten werden durch Zufall diagnostiziert.
Von den PLD-Patienten mit Symptomen seien etwa 80 Prozent Frauen und PLD wird in der Regel im Alter von 30 bis 40 Jahren diagnostiziert. Ein anhaltendes Wachstum der Zysten könne jedoch zu einer Vergrößerung der Leber führen, die bis zum zehnfachen ihrer normalen Größe erreicht. Dadurch komme es zu vielen Symptomen: Bauchfülle, Appetitlosigkeit, frühe Sättigung, Reflux, Übelkeit, Schmerzen in der Leber und an anderen Stellen des Körpers (Schulter), Kurzatmigkeit, Einschränkungen in der Beweglichkeit, Müdigkeit, Angst und Unzufriedenheit mit dem Aussehen, vor allem aufgrund der Ausbreitung („Aufblähen“) des Magens.
Erkrankung besser verstehen
Das Projekt Leberzysten des Vereins möchte Patienten durch eine Broschüre und ein Video dabei unterstützen, die Erkrankung besser zu verstehen. Denn die Erkrankung trete oftmals zusammen mit der Haupterkrankung Zystennieren auf.
„Zum Gesundwerden und Gesundbleiben ist der Erfahrungsaustausch untereinander sehr wichtig“, betont Robert Gahler, Leiter der DAK in Bensheim. „Für uns ist die Förderung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe mehr als nur eine gesetzliche Aufgabe.“ Gerade für Betroffene mit seltenen oder sehr langen Erkrankungen sei es schwierig, verständnisvolle Gesprächspartner außerhalb der Familie zu finden.
Etwa 3,5 Millionen Menschen haben sich bundesweit in mehr als 70 000 Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. In vielen Städten und Regionen gibt es Selbsthilfekontaktstellen, die einen Überblick über die Angebote zu einzelnen Erkrankungen oder Behinderungen bieten.
Bundesweit fördert die DAK jährlich über 5000 örtliche Selbsthilfegruppen. Für diese ist bei konkreten Projektvorhaben das örtliche Servicezentrum der richtige Ansprechpartner. Beim Wunsch nach pauschaler Förderung ist hingegen der Verband der Ersatzkassen zuständig. Weitere Informationen gibt es unter www.dak.de/selbsthilfe.
Auch die Erste Kreisbeigeordnete und Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz würdigt die Aktion der DAK und weist in diesem Rahmen nochmals auf die gute Zusammenarbeit der Kreisverwaltung mit der Krankenkasse hin. „Ziel unserer gemeinsamen Aktivitäten im Bereich Prävention ist es, die Bürger über das Thema Organspende zu informieren und dadurch ein Bewusstsein in der Bevölkerung für dieses Thema zu schaffen. Somit wollen wir das Thema Organspende in der öffentlichen Wahrnehmung stärker verankern.“
Im Kreis Bergstraße erfolge Aufklärungsarbeit in bereits ab dem Jugendalter gemeinsam mit Kooperationspartnern im Rahmen von Aktionstagen. red
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-aufklaerungsvideo-soll-zystenleber-patienten-helfen-_arid,1761290.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim.html