Ferienspiele - Rallye durch die Stadtgeschichte – erstmals mit einer Smartphone-App

Auf digitaler Schnitzeljagd

Von 
Daniel Schmitt
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Auf eine spannende Stadtrallye begaben sich die Ferienspielkinder am Mittwoch und Donnerstag – erstmals mit einer Smartphone-App als digitalem Helfer. © Funck

Bensheim. Rund 70 Ferienspielkinder begaben sich am Mittwoch und Donnerstag mithilfe modernster Technik auf eine Reise in die Vergangenheit. Eine Smartphone-App assistierte den Acht- und Neunjährigen bei ihrer digitalen Schnitzeljagd durch die Bensheimer Innenstadt.

In Fünfergruppen knobelten sich die Kinder auf der Route zwischen Bahnhof und Stadtpark voran. Unterwegs galt es, Fragen zur Stadtgeschichte zu beantworten, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit der industriellen Revolution lag, während der zum Beispiel der Bensheimer Bahnhof und das Kirchberghäuschen erbaut und das heutige Kolpinghaus eröffnet wurde – damals noch als Gasthaus „Zum Deutschen Kaiser“. Passend war da die Anlehnung an das „Steampunk“ genannte Genre, das Elemente der Science Fiction und des 19. Jahrhunderts vereint. Die Betreuer trugen Melonen mit stylishen Fliegerbrillen und auf der Mittelbrücke erwartete die Zeitreisenden ein kostümierter Rollenspieler, der ihnen den weiteren Weg wies. Aber auch Wissenswertes aus der früheren Stadtgeschichte, die bis ins Mittelalter reicht, erfuhren die Teilnehmer im Verlauf der Stadtrallye. Zusätzlich zu Hinweisen, die sich aus der Betrachtung von Architektur und Denkmälern ergaben, lieferte die App weitere Anhaltspunkte zur Beantwortung der zahlreichen Fragen.

Erfolgreicher Testlauf

Darunter waren auch alte Fotos der verschiedenen Örtlichkeiten aus archivierten Zeitungsartikeln oder ein Fahrplan aus der Frühzeit des Zugverkehrs durch Bensheim. Durch die Kombination digitaler Informationen mit direkten Beobachtungen sollten die Kinder auch lernen, das Smartphone als praktisches Hilfsmittel für die Orientierung in der realen Umwelt zu verstehen. Während Stadtrallyes schon in den letzten Jahren zum Programm der Ferienspiele gehörten, kamen Smartphones jetzt zum ersten Mal zum Einsatz. Die verwendete App wurde speziell für diesen Zweck entwickelt und ermöglicht das Programmieren eigener Inhalte. Für den Fragenkatalog und das Geschichtswissen über Bensheim war Renate Braun von der Jugendförderung verantwortlich.

Die Einrichtung der App übernahm ihr Kollege Alexander von Nida. „Wir haben monatelang daran gefeilt“, erzählte Braun. Dementsprechend glücklich sind die Organisatoren über den guten Ausgang des ersten Testlaufs. Die Teilnehmer jedenfalls wirkten zufrieden.

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