Persönlich

Auf der Jagd nach dem „Musikbomber“

Die Bensheimer Autorin Cornelia Klein hat zwei Thriller veröffentlicht, der dritte ist in Arbeit

Von 
Gerlinde Scharf
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Cornelia Klein mit ihren beiden im Sommer veröffentlichen Thrillern. © Thomas Neu

Bensheim. Handelt es sich bei dem „Musikbomber“ um einen verrückten Einzeltäter, oder doch um einen brandgefährlichen Serienkiller, der buchstäblich über Leichen geht? Der auf alles, was nur im Entferntesten mit Rockmusik zu tun hat, einen unerklärlichen, ja tödlichen Hass hat? Gelingt es Detective Carolyn Matthews vom Bostoner Morddezernat, die Gene Simmons kaum von Alice Cooper unterscheiden kann, zusammen mit ihrer besten Freundin, der musikbegeisterten Kriminalpsychologin Emily Erin Parker im Schlepptau, den Attentäter zu fassen und die Hintergründe seines verbrecherischen Handelns aufzuklären? Und was hat es mit der mysteriösen Graffiti-Botschaft auf sich, die der mutmaßliche Täter am Tatort hinterlässt? Was treibt den Gejagten dazu, nach einem bestimmten Muster Anschläge auf berühmte historische Schauplätze der Rockmusik in den USA zu verüben?

Fragen über Fragen, deren Beantwortung das weibliche Ermittlerduo an seine Grenzen führt und in Lebensgefahr bringt. Und was treibt die Bensheimer Autorin Cornelia Klein, promovierte Erziehungswissenschaftlerin, Wissenschaftslektorin und Autorin mehrerer Fach- und Sachbücher (und des Kinderbuchs, „Karla kann nicht wachsen“) dazu, Kriminalgeschichten zu schreiben und die Leser auf einen spannenden Roadtrip durch die Musikgeschichte der 50er bis 80er Jahre mitzunehmen? Längst verstorbene Idole wie Kurt Cobain oder Jimmy Hendrix lassen grüßen.

„Musik hat in meinem Leben schon immer eine Rolle gespielt“, verrät die gebürtige Bensheimerin, die eine Zeit lang freie Mitarbeiterin eines Musikjournals war, Beatles- und Springsteen-Fan ist, mit dreißig mit dem Gitarrenspiel begonnen hat („Ich kann besser über Musik schreiben als selbst spielen“), ihre Dissertation unter anderem über die Fanforschung in Deutschland und den USA geschrieben und eine Zeit lang bei Freunden im Mittleren Westen der USA („Noch immer ein Sehnsuchtsort, trotz Trump“) verbracht hat. Außerdem habe sie sich schon immer dafür interessiert, was die Menschen zu ihrem Tun treibt und ob und wie es sie verändert. Ja und klar, als Jugendliche habe sie auch Stephen King und erst kürzlich Psycho-Thriller von Sebastian Fitzek gelesen. „Aber da Rockmusik immer schon auch mit ungeklärten Kriminalfällen zu tun hatte, lag das Genre nah. Und Belletristik war einfach ein folgerichtiger Ausgleich zur Kopfarbeit.“

Die ersten beiden Bände der ersten offiziellen Musikthriller-Reihe „Der Musikbomber“ sind zeitgleich im Sommer dieses Jahres erschienen und spielen jeweils im Jahr 2019 an authentischen musikgeschichtlichen Schauplätzen wie dem Harvard Square Theatre und dem Surf Ballroom Ball. Auf Band eins, „Pop. Rock. Tod“, und Band zwei, „Rock’n’Roll Boulevard“, folgt schon bald Band drei, wie Connie Klein verrät: „Ich bin am Schreiben. Ich habe gemerkt, dass es für ein einziges Buch einfach zu viel Text und zu viele Ideen waren. Deshalb ist es dann eine ganze Reihe über Terroranschläge auf Konzerthallen an unterschiedlichen Orten in den USA geworden.“ Tatsächlich gerät nicht nur „Graceland“, das frühere Anwesen in Memphis von Elvis Presley, des King of Rock’n’Roll ins Visier des Bombenlegers, sondern auch das ehemalige Konzertgelände des legendären Woodstock-Festivals.

„Die Rockmusik liegt mir einfach am Herzen, und alle Orte, die in meinen Büchern vorkommen, sind real, die Fälle sind selbstverständlich fiktiv“, erklärt die Autorin, die nicht nur das jeweilige Cover, sondern auch die Gestaltung und Vermarktung selbst übernommen hat. In Band zwei kehrt Detective Carolyn Matthews nach ihrer dramatischen Jagd nach dem „Musikbomber“ auf ihre Dienststelle in Boston zurück: „Die Wunden auf ihrer Seele sind noch nicht verheilt, als an einem Tatort ein rätselhafter Schlüssel gefunden wird. Schnell wird klar, das massive Schließwerkzeug führt zu einem finsteren Geheimnis. Ist der Musikbomber doch noch am Leben? Der Highway zur Hölle ist nur einen Münzwurf entfernt…“.

Cornelia Kleins „Musikbomber“-Thriller-Rockmusikgeschichten sind nicht nur spannend geschrieben, sondern in allen Details perfekt „und tief“ recherchiert. Immer wieder flicht die Autorin Namen und Biografien von Menschen ein, die einst für Schlagzeilen sorgten – auch fern der Musikszene, wie beispielsweise der Massenmörder Charles Manson. Ihr Schreibstil ist gewohnt professionell, klar und flüssig, ohne Chichi, ohne Brüche - und man möchte das Buch am liebsten auf der Stelle in einem Rutsch lesen.

Beide Bände „Pop.Rock.Tod“ und „Rock’n’Roll Boulevard“ sind als Taschenbuch im Buchhandel (ISBN: 978-3-819751-30-1) und als E-Book (ISBN: 978-3-7575-9676-7) erhältlich.

Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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