Auerbach. Zwar gab es auf der 15. Ortsbeiratssitzung, zu der Ortsvorsteher Robert Schlappner ins Bürgerhaus Kronepark mit Rundgang eingeladen hatte, keine offizielle Tagesordnung, aber dennoch einige wichtige Themen, die dem Gremium auf den Nägeln brennen, die besprochen, abgestimmt und zur Entscheidung an die Stadt weitergeleitet wurden.
Dass die Beleuchtung im großen Saal des Bürgerhauses endlich auf Vordermann gebracht wird, eine Planungsfirma bereits beauftragt wurde und der Versammlungsraum in naher Zukunft mit LED-Lichtern ausgestattet werden soll, wurde mit großer Zufriedenheit zur Kenntnis genommen.
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Weniger nachvollziehbar hingegen war die Absage aus dem Rathaus auf einen Vorschlag des Ortsbeirats hin, den im hinteren Trakt des Bürgerhauses gelegenen, bislang ungenutzten kleinen Raum für Vereine, Vorstandssitzungen oder Ähnliches freizugegeben. Allgemein bekannt ist, dass Auerbachs „gute Stube“ an fünf Tagen die Woche restlos ausgebucht und die Nachfrage nach weiteren Tagungsmöglichkeiten groß ist.
„Das macht keinen Sinn“, kommentierte Schlappner die Antwort der Stadt, die sich auf einen fehlenden Fluchtweg beruft. Die Ortsbeiratsmitglieder konnten sich davon überzeugen, dass eine Tür in dem ebenerdigen Raum direkt ins Freie führt und außerdem ein Fenster vorhanden ist. Der Ortsvorsteher will erneut vorstellig werden und für eine Nutzungserlaubnis werben.
Dunkler Abstellraum
Auch der Beschwerde eines Anliegers, der den schlechten Zustand des unbefestigten Fußweges vom Spielplatz zum Parkplatz und Einkaufsmarkt Lidl bemängelt, wurde nachgegangen. Da es sich nur um eine kurze Strecke von wenigen Metern handelt, will der Ortsbeirat das Anliegen des Auerbachers an die Stadt weiterleiten. Eine Ausbesserung scheine keine große Sache zu sein, so der allgemeine Tenor. Bei der Inaugenscheinnahme wurde außerdem festgestellt, dass dort eine der Laternen defekt ist.
Ralph Stühling (SPD) führte die Ortsbeiratsmitglieder anschließend in den Abstellraum des Musikpavillons, in dem Weihnachtsdekoration und -beleuchtung der Vereine, hundert Stühle des Kur- und Verkehrsvereins sowie weitere Utensilien wie Stellwände lagern. Auch hier ist eine der Leuchten defekt und sollte demnächst ausgewechselt werden.
"Das Thema ist vom Tisch"
Angesprochen wurde der Vorschlag aus den Reihen des Kur- und Verkehrsvereins, am Pavillon einen Schaukasten mit Terminen für Veranstaltungen anzubringen. Die Mitglieder des Ortsbeirats waren mehrheitlich der Meinung, dass ein Standort am Eingang des Kroneparks sinnvoller sei und mehr ins Auge springe.
Ortsvorsteher Schlapper informierte des Weiteren darüber, dass eine Beschattung der Wiese vor dem Musikpavillon, so wie sie beispielsweise bei den Kurkonzerten für sinnvoll erachtet wurde, von der Stadt aus finanziellen Gründen abgelehnt wurde: „Das Thema ist vom Tisch.“
Bei der anschließenden Sitzung im Parkhotel Krone ging es unter anderem um die Anschaffung einer mobilen Leinwand für das Bürgerhaus, die insbesondere bei Vorträgen von Vereinen und anderen Präsentationen zum Einsatz kommen könnte. Schlappner sagte zu, sich über die anfallenden Kosten zu informieren, die unter 1000 Euro liegen dürften. Finanziert werden soll die Leinwand mit dem jährlichen Betrag, den alle Stadtteile erhalten.
Erleichterte Tempo 30-Regelungen
Bei zwei Enthaltungen stimmte der Ortsbeirat außerdem für die Einführung von Tempo 30 in der Saarstraße und im Brückweg nach Abschluss verschiedener Baumaßnahmen – „wenn die Rahmenbedingungen stimmen und das neue Gesetz durch ist“.
Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes sieht vor, den Kommunen in Zukunft Tempo 30-Regelungen an bestimmten Stellen zu erleichtern. Damit sollen den Behörden mehr Befugnisse und Entscheidungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Über den Grund der Verzögerung der Bauarbeiten an der Saarstraße gab Ralph Stühling Auskunft. Demnach wurde die für 2023 zugesagte Förderung verschoben. Die Zuwendungsbescheide des Landes Hessen werden jetzt für die zweite Jahreshälfte 2024 erwartet.
Nextbike-Räder vor dem Aus
Vor Beginn der Sitzung des Ortsbeirats fand wie üblich eine Bürgersprechstunde statt. So kritisierte ein Auerbacher Bürger die von der Stadt auf Antrag der Koalition angekündigte Vertragskündigung mit der Nextbike-Fahrradflotte. Dies sei gerade für Pendler mit der Bahn ein großer Verlust. Ortsbeiratsmitglied und Stadtverordnete Petra Jackstein (CDU) nannte die „Kostenfrage“ als Grund für die Entscheidung, die allerdings erst nach der nächsten Kommunalwahl akut werde und „schweren Herzens“ getroffen wurde. Die Stadt unterstütze das Fahrradleihsystem „immens“.
Als „rechtsfreien“ Raum und „Paradies für Raser“ bezeichnete der Fragesteller weiterhin das Straßennetz in Auerbach. Die Einhaltung von 50er- oder 30er-Zonen würden, insbesondere am Abend und in der Nacht, nicht kontrolliert und Verstöße nicht geahndet. Stühling kritisierte in diesem Zusammenhang, dass verschiedene Ampelanlagen ab 21 Uhr ausgeschaltet werden. Schlappner versprach sich innerorts für den Einsatz von mehr mobilen Blitzanlagen einzusetzen. Letztendlich wurde vorgeschlagen, in der Otto-Beck-Straße und da wo es notwendig ist, Anwohner für Baum-Patenschaften zu gewinnen.
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