Bensheim. Die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach haben das erste Heimspiel im Jahr 2023 verloren. Mit 24:27 (13:13) unterlagen die Flames am Samstag der HSG Blomberg-Lippe. In einer umkämpften Partie scheiterten die Gastgeberinnen vor 940 Zuschauern in der stimmungsvollen Weststadthalle an ihrer Abschlussquote. Nach 60 Minuten waren für das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm 24 Fehlwürfe notiert. Beste Torschützin bei den Flames war Ndidi Agwunedu, die gegen ihren Ex-Verein sechsmal erfolgreich war. Bei Blomberg ragte Nationalspielerin Malina Marie Michalczik mit acht Treffern heraus.
Das Duell war von Beginn an geprägt von starken Abwehrreihen und sehr guten Torhüterinnenleistungen. Vanessa Fehr und in der Schlussphase Helen van Beurden gaben ihrem Team mit wichtigen Paraden immer wieder Impulse. Das galt auf der anderen Seite ebenso für Melanie Veith. Die ehemalige Flames-Akteurin, nach wie vor die einzige Keeperin der Liga, die in kurzen Hosen spielt, war gleichfalls auf hohem Niveau unterwegs.
Frühe Auszeit verpufft nicht
Im Angriff ließen beide Mannschaften zunächst viele Gelegenheiten liegen. Bensheim/Auerbach startete mit einer 5:1-Deckung, gegen die die Gäste zunächst Schwierigkeiten hatten. Die Flames fanden gegen die körperlich robuste 6:0-Abwehr der Blombergerinnen aus dem gebundenen Spiel heraus ebenfalls kaum ein Durchkommen. Nach fünf Minuten stand es durch Tore von Lisa Friedberger und Alexia Hauf lediglich 1:1.
Der Tabellenvierte aus Nordrhein-Westfalen agierte anschließend in der Offensive zielstrebiger und ging mit 4:1 in Führung (9.). Heike Ahlgrimm reagierte mit einer frühen Auszeit, um ihr Ensemble neu auszurichten. Eine Maßnahme, die Wirkung entfaltete. Die Bensheimerinnen arbeiteten sich zurück, glichen durch Leonie Kockel zum 6:6 aus und lagen durch Dionne Vissers „Tipp-in“ zum 7:6 erstmals vorne (17.). Das schönste Tor dieser Aufholjagd entsprang einer Kombination der beiden Flames-Außen. Amelie Berger passte von Rechtsaußen quer durch den Kreis auf Linksaußen Ndidi Agwunedu, die in typischem Außenspieler–Stil zum 5:6 einnetzte. Bis zur Pause waren die Kontrahenten im Gleichschritt unterwegs.
Lisa Friedberger sieht Rote Karte
Den besseren Auftakt in den zweiten Abschnitt erwischte Bensheim/Auerbach. Agwunedu und Lotta Heider stellten auf 17:15 (38.). Die Truppe von Coach Steffen Birkner ließ sich nicht abschütteln, egalisierte den Rückstand und kam durch einen 4:0-Lauf zum 18:21 (48.). In den folgenden Minuten nahmen die Probleme der Flames im Angriffsspiel deutlich zu; außerdem häuften sich durch Nachlässigkeiten die technischen Fehler. Blomberg-Lippe nutzte die Schwächephase des Gegners in der Crunchtime und setzte sich vorentscheidend ab. Michalczik erzielte in dieser Sequenz bei angezeigten Zeitspielen jeweils mit dem letzten Ballkontakt drei Treffer.
Die Aktien der HSG Bensheim/Auerbach sanken weiter, nachdem Lisa Friedberger, zuvor ohne Zeitstrafe, beim Stand von 20:24 die Rote Karte kassierte. Bei einem Tempo-Gegenstoß behinderte die Flames-Kapitänin beim Torwurf Michalczik und musste das Feld in der 54. Minute verlassen. Den folgenden Siebenmeter parierte van Beurden gegen Mia Ziercke. In der zweiminütigen Unterzahl verkürzte Alicia Soffel auf 21:24, Leni Rüwe antwortete mit dem 21:25. Für die Entscheidung sorgte Michalczik mit ihrem achten Tor zum 22:26 (58.).
Nach einer Bundesliga Spielpause am kommenden Wochenende steht für die Flames am 28. Januar in der Weststadthalle das Viertelfinale im DHB-Pokal gegen Borussia Dortmund an. In der Liga geht es für die HSG weiter am 1. Februar, einem Mittwoch, mit der Auswärtspartie beim Thüringer HC.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden - Berger (2), Hurst, Kockel (2), Heider (2), Stuttfeld, Soffel (2), Agwunedu (6), Friedberger (3/1), van Gulik (2/1), Orth, Kretzschmar (3), Holste (1), Visser (1), Ewald
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