Alles beginnt mit einer Reise: Ein Prinz möchte die ihm versprochene Prinzessin aus einem entfernten Land mit einem Schiff nach Hause holen. Doch das Schiff sinkt, nachdem der Kapitän Opfer seiner Spielsucht wird und einen Sturm heraufbeschwört. Der Prinz überlebt in der wundersamen Unterwasserwelt des Meeres und entdeckt mit Hilfe einer ganz besonderen, lebenden Schatzkarte Atlantis.
Dort tummeln sich Seesterne, Tintenfische, Wasserblumen, Schnecken und Fische in allen Farben. Sie tanzen um den Prinzen herum, schlingen sich um seinen Körper oder schlängeln sich auf dem Meeresboden: ein fantastisches Schimmern und Strahlen in immer neuen Kostümen. Der Prinz und das Publikum können sich gar nicht satt sehen an den bunten, einfallsreichen Darbietungen der kleinen und großen Tänzerinnen und Tänzer.
Doch der Mythos besagt auch, dass auf Atlantis der Meeresgott mit seiner Frau herrscht, im aktuellen Tanzstück verkörpert durch einen grausamen Meeresteufel samt Frau, die nicht nur viele Menschen aus den gesunkenen Schiffen gefangen halten, sondern auch die Prinzessin. So muss der Prinz die wunderbaren Nixen und Wasserhexen hinter sich lassen – nicht ohne ein Tänzchen zu wagen – und mit Seeungeheuern und Meereshexen um seine Liebe kämpfen.
Bunte Wasserschnecken
Doch nicht nur seine Kräfte werden auf die Probe gestellt, auch Irrlichter verwirren ihn in der Dunkelheit und ohne die zwei letzten Ureinwohner Atlantis hätte er es wohl nicht geschafft die Prinzessin und schließlich auch die Gefangenen zu befreien.
All das wird in unterschiedlichen Tanzstilen beeindruckend professionell und mitreißend aufgeführt: vom Kinderballett mit den bezaubernden Wasserschnecken über Ballett und Spitzentanz am Königshof oder mit den schneeweißen Perlen-Mädchen. Jazz, Modern Dance, Hip Hop sowie Musical Dance, Stepptanz und Breakdance: Drei Stunden waren im Nu durchgetanzt und es überraschte, wie selbst die Wasserschnecken im Kindergartenalter nie aus der Rolle fielen.
In den Hauptrollen – jeweils doppelt besetzt – die Solisten Sunisa Rauch/Sanja Döhring (Prinzessin), Alexander Seibel/Henri Klein (Prinz), Daliah Szmigiel/Chiara Rau und Jan Seibel/ Aaron Felker als Meeresteufelpaar, Marilena Seng/Miriam Meiring (Schatzkarte) sowie Hanna Althapp/Luisa-Marie Morweiser (Kapitän) und Lisanne Ruf/Victoria Högele, Lars Blümler/Sven Donko als Königspaar.
Herrlich erfrischend auch Kai und Robin Rosenberger, Vronis Söhne, in den Rollen der Ureinwohner, die nicht nur eine flotte Sohle aufs Parkett legten und die Meereswelt ordentlich aufmischten, sondern auch komödiantisch die Lachmuskeln des Publikums strapazierten.
Mehrere Solisten konnten bereits bei internationalen Wettbewerben, Erfolge feiern. Eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde die Aufführung durch Projektionen, Beleuchtung und Technik von Max und Egon Klüss. Für die Inszenierung von „Atlantis“ ist Veronika Rosenberger verantwortlich, für Bühnendekoration und Fotos Volker Wachtel. Die Texte zwischen den einzelnen Bildern spricht Sigrid Velten. Choreographie und die Einstudierung übernahmen neben Tanzstudioleiterin Veronika Rosenberger ihre Söhne Kai und Robin sowie Maya Busse, Michelle Sturn, Saskia Ramsauer, Marion Flor, Miriam Schlappner, Daliah Szmigiel, Sunisa Rauch und Luisa-Marie Morweiser.
Die farbenfrohen Kostüme haben die Frauen Korte, Schranz, Wulfken, Seipp, Armbruster, Braun und Dietl entworfen und geschneidert.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-alle-sind-bis-in-die-fussspitzen-motiviert-_arid,1556658.html