Umwelt

2500 Euro für die Energiesparmeister aus Bensheim

Geschwister-Scholl-Schule wurde im Bundeswirtschaftsministerium ausgezeichnet

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Die Geschwister-Scholl-Schule ist „Energiesparmeister“, der Preis wurde jetzt in Berlin übergeben. Unser Bild zeigt (v.l.) Moderator Ben Blümel, Antje Schwarz (Sparkassenverbund Hessen-Thüringen), Laura Hartnagel, Torsten Wienold (Sparkasse Bensheim), Madlena Hairapetowa, Frank Maus, Till Mansmann (MdB) und Tanja Loitz (Co2-Online). © Co2-online/Phil Dera

Bensheim. Mit besonderer Spannung erwartete das Team der Geschwister-Scholl-Schule die Preisverleihung zum Energiesparmeister im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Die Anerkennung des Engagements der Schülerinnen und Schüler hatte bereits Wochen zuvor für gute Stimmung in der Schulgemeinde gesorgt. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert und wird wieder im Bereich nachhaltiger, umweltgerechter Projekte eingesetzt. Wertschätzung empfingen Lernende und Lehrkräfte seitens der Bundes- und Kreis-Politik, dem Kooperationspartner Energiegenossenschaft Starkenburg sowie der Sparkasse Bensheim, deren Vertreter die schulische Abordnung als Paten begleiteten.

Photovoltaikanlage auf der Sporthalle

In freudiger Erwartung hatten sich die ehemaligen GSS-Schülerinnen Laura Hartnagel und Madlena Hairapetowa mit ihrem Lehrer Frank Maus nach Berlin aufgemacht, um bei einer großen Feierstunde den Preis entgegenzunehmen. Schulleiter Thomas Stricker zollte den Preisträgern schon vorab Respekt: „Wir sind stolz, bei diesem Bundeswettbewerb eine Auszeichnung gewonnen zu haben. Unsere Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in vielen Jahrgangsstufen und Fächern mit Zukunftsfragen. Hierbei nehmen ökologische Herausforderungen einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Dieses Projekt entstand letztlich aus der viel diskutierten Fridays for Future-Bewegung und zeigt, wie kreativ und zuverlässig junge Menschen für ihre Zukunft einzustehen bereit sind.“ Errungen hatte man den Preis für das GSS-Climate-Project, der erfolgreichen Projektierung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der schuleigenen Sporthalle.

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Erneuerbare Energie für mindestens zwei Jahrzehnte

Das außergewöhnliche Projekt habe bereits während seiner Entstehung die Bergsträßer Zivilgesellschaft aufhorchen lassen, erinnert sich Projektverantwortlicher Frank Maus: „Wir haben nicht nur das Kerncurriculum der gymnasialen Oberstufe umgesetzt, sondern den Lernenden aktive Zugänge in die Welt der Erwachsenen ermöglicht. Die Schüler zeigten sich dabei stets verantwortungsvoll und selbstbewusst. Mit derart motivierten und fachlich versierten Jugendlichen braucht unsere Gesellschaft keine Bange vor der Zukunft zu haben. Unsere Schule hat hierbei mit vielen Akteuren der Bergstraße kooperiert, denn gemeinsam kommt man weiter“. Dies bestätigt auch Oberstufenleiter Tim Schmöker: „Unsere Unterrichtsprojekte zeigen vielfache Wirkungen positiver Art. So wurden beim GSS-Climate-Project notwendige Theorieaspekte mit Chancen praktischer Umsetzung kombiniert. Am Ende stand eine PV-Anlage, welche unsere Schule und die Nachbarschaft mit erneuerbarer Energie versorgt – und das auf mindestens zwei Jahrzehnte.“

Zusicherung auf Fortsetzung des Projekts vom Landrat

Bei der Preisverleihung wurden die ehemaligen Schülerinnen Laura Hartnagel und Madlena Hairapetowa von KiKa-Moderator Ben Blümel nach der Besonderheit dieser pädagogischen Arbeit befragt. Hierauf antworteten beide: „Es galt vernünftige Kooperationspartner zu finden, die ebenso Verantwortung zeigen wollten wie wir. Das muss man natürlich frühzeitig einplanen und auf allen Seiten eine zuverlässige Arbeit abliefern. Unsere besten Kooperationspartner waren die Energiegenossenschaft Starkenburg, welche die finanzielle und wirtschaftliche Abwicklung mit uns organisiert hat, sowie der Kreis Bergstraße mit seinem Team um Landrat Engelhardt. Mit beiden steht unsere Schule in einem fortgesetzten Kontakt, denn wir müssen diese Arbeit ja fortsetzen. Stillstand bei den erneuerbaren Energien können wir uns nicht leisten, denn der Klimawandel rollt heftig.“ Landrat Engelhardt habe auch bereits mehrfach die Fortsetzung des GSS-Climate-Projects mittels weiterer PV-Anlagen zugesichert. „Aktuell wartet die GSS auf grünes Licht aus dem Landratsamt.“

Außergewöhnliche Ansätze honorieren

Begleitet wurde die GSS-Abordnung von Torsten Wienold und Sandra Ruhl von der Sparkasse Bensheim, die als Paten fungieren. Wienold freute sich mit den Preisträgern: „Die Sparkasse Bensheim ist mit dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen begeistert, dass die GSS aus unserem Geschäftsgebiet diesen wichtigen Preis geholt hat. Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich, wie wichtig eine Verknüpfung von schulischem Lernen mit der Realwelt ist. Dieses ist hier absolut gelungen.“

Ähnlich sah dies auch der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Till Mansmann. Er lobte die Schule dafür, dass sie es auf beeindruckende Weise schaffe, fächerübergreifend zu arbeiten. Besonders die Verknüpfung von Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit habe ihn begeistert. Dass man das gesamte Großprojekt aus eigenen Kräften finanziert habe, sei beispielhaft, so Mansmann.

Der Energiesparmeister-Wettbewerb ist ein offener Wettbewerb, der sich an Schulen richtet, um außergewöhnliche Ansätze rund um die Themen Klimaschutz und Energieeffizienz zu honorieren. co2online führt seit 2009 den erfolgreichen Wettbewerb (www.energiesparmeister.de) durch und vergibt jedes Jahr Preise im Gesamtwert von 50 000 Euro an engagierte Schulen.

Der Energiesparmeister-Wettbewerb ist eine Aktion von co2online und wird gefördert durch das Bundesumweltministerium. Die Auszeichnung soll herausragendes Engagement für den Klimaschutz an Schulen belohnen und andere Schüler und Lehrer zu eigenen Projekten motivieren.

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