Hochstädten. Riesige Staubwolken aufgrund des ausgetrockneten Bodens gab es in diesem Jahr zwar nicht, aber dafür flogen die Erdbrocken durch die Luft, denn die Hochstädter Rennstrecke war wegen vielen Regentage ziemlich aufgeweicht. Dennoch hatten die Teilnehmer des 39. Fräserennens am Sonntag großes Glück, denn während des Rennens blieben die Himmelsschleusen geschlossen, was auch die vielen Zuschauer entlang der Ortsstraße freute, die von oben und ohne störende Schirme das Renngeschehen auf der Schneider-Wiese verfolgen konnten.
Die Rennstrecke war abgesteckt und die sechs Stationen mit den verschiedenen Aufgaben waren vorbereitet, als das erste der insgesamt 21 Teams an den Start ging.
Ein Fachmann am Mikrofon
Das aus den vergangenen Jahren bekannte Moderatoren-Team mit Bernd Rettig und Oliver Roeder war nicht mehr am Start, in diesem Jahr moderierten erstmals Stefan Peter aus dem Taunus und Sonja Schittenhelm aus Hochstädten, die Bernd Rettig für seine langjährige Kommentierung dankte.
Mit Stefan Peter hatte das Fräserennen allerdings auch einen erfahrenen Fachmann am Mikrofon, der bundesweit schon viele Fräserennen moderiert hat und als Vorsitzender des Vereins Scholleknacker aus Heidenrod mit Einachserrennen beste Erfahrungen hat.
Auch setzte sich in diesem Jahr das Fahrerlager vorwiegend aus externen Teams zusammen. Lokalmatador Timo Steinbacher, der im vergangenen Jahr mit Beifahrer Julian Sosniak in der Allrad-Klasse den ersten Platz belegt hat, ist aktuell auf Hochzeitsreise und konnte seinen Titel in diesem Jahr nicht verteidigen.
Der Wanderpokal musste Hochstädten verlassen und ging am Sonntag an das Pfälzer Team von René Memminger (Fahrer) und Tobias Knecht, die im vergangenen Jahr von Timo Steinbacher auf den zweiten Platz verwiesen worden waren. Auch in der Klasse der Frontlader fuhren die Pfälzer – diesmal mit Tobias Knecht als Fahrer und René Memminger als Beifahrer – die beste Zeit mit 109,825 Sekunden. Mit dem Allrad-Gefährt hatten sie den Rundkurs in 95,455 Sekunden geschafft. Im vergangenen Jahr reichten noch 100 Sekunden für den ersten Platz.
Von den insgesamt 21 Teams kam ein Team nicht ans Ziel. Der Frontlader von André Krämer und Patrick Memminger hatten seinen Dienst verweigert. In der Allrad-Klasse wurde das Team von Leon Herz und Tobias Knecht disqualifiziert, da eine Absperrung durchfahren wurde.
Aus Hochstädten war lediglich Eva Rädke am Start, die mit ihrem Fahrer Peter Schuster als Team „Diesel-Düser“ in der Klasse der Frontlader den siebten von insgesamt acht Plätzen belegte.
Schlammloch diesmal entschärft
Unter den Schikanen gab es neben den bekannten auch eine neue Aufgabe. Gleich nach dem Start musste der Beifahrer ein Hindernis überqueren, unter einem Hindernis durchkriechen und durch einen aufgestellten großen Reifen springen.
Zu den bekannten Schikanen gehören die beiden Strohballen, die in einer „Acht“ umfahren werden müssen, die sogenannte „Bumsmaschine“, bei der durch Beckenstöße ein Luftballon aufgeblasen werden muss, ein Baum, der umrundet werden muss, die Absperrschranke, die den Weg erst freigab, wenn der an ihr hängende Eimer mit ausreichend Wasser gefüllt war und schließlich noch das legendäre Schlammloch, das in diesem Jahr aber verkürzt worden war.
Schon im vergangenen trockenen Jahr musste Klaus Schneider mit seinem Traktor ein festgefahrenes Fahrzeug herausholen. Das wäre in diesem Jahr angesichts des aufgeweichten Bodens vermutlich eine Daueraufgabe geworden. So kamen alle Fräsen relativ problemlos durch das Schlammloch.
Eine Schrecksekunde gab es bei einem Team, als der Fahrer nach der Absperrschranke schneller war als der Beifahrer, der einige Meter mitgeschleift wurde, bevor er es rechtzeitig vor dem Schlammloch doch noch auf die Fräse schaffte.
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