Editorial Was SAP ausmacht

Veröffentlicht
Kommentar von
Alexander Jungert
Lesedauer

Walldorf. Wir schreiben das Jahr 1972. US-Präsident Richard Nixon stürzt über die Watergate-Affäre. Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird Europameister. Im Fernsehen sehen die Menschen hierzulande die erste Folge der Science-Fiction-Serie „Star Trek“. Und in Weinheim wird ein kleines Softwarehaus gegründet. Fünf ehemalige Mitarbeiter von IBM – Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Claus Wellenreuther, Klaus Tschira und Hans-Werner Hector – legen den Grundstein für das Unternehmen „Systemanalyse Programmentwicklung“. Ohne Fremdfinanzierung, die es damals noch nicht gibt, starten die Manager ihren Weg.

50 Jahre später ist SAP nach Umsatz der größte Softwarekonzern Europas und einer der größten Softwarekonzerne der Welt. Aus ein paar Dutzend Beschäftigten in der Region sind mehr als 107 000 rund um den Globus geworden. Bei Unternehmenssoftware sind die Walldorfer nach eigenen Angaben Marktführer.

Zum 50. Geburtstag wollen wir zurück-, aber vor allem vorausblicken. Und erklären, was SAP ausmacht.

Klar: Walldorf ist als IT-Standort nicht so glamourös wie Berlin, Palo Alto oder Mumbai. Trotzdem befindet sich der Sitz von SAP nach wie vor in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Region kann sich weltweit mit dem Dax-Konzern brüsten. SAP schafft tausende Arbeitsplätze. Von ständigen Investitionen in den Stammsitz profitieren auch Handwerker und andere Unternehmen. Und die gesamte Region profitiert von den Gründer-Stiftungen, die Geld in unzählige Projekte investieren. Bemerkenswert, was durch das Engagement schon alles möglich geworden ist.

Um die Motivation hochzuhalten, bekommen die Beschäftigten bei SAP besondere Zusatzleistungen wie kostenloses Mittagessen. Zudem gibt es Angebote rund um Achtsamkeit und mentale Gesundheit, laut Deutschland-Personalchef Cawa Younosi hat SAP hier das größte Programm in der deutschen Industrie.

Leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch gebraucht, denn der Konzern steckt in einem tiefgreifenden Wandel. Verkauften die SAPler früher ihre Software an Unternehmen und verdienten dann das Geld mit der Wartung und den Lizenzen, geht das künftige Geschäft verstärkt in Richtung Cloud – zu Mietsoftware im Internet. Dabei ist der Wettbewerb hart. Immer mehr Konkurrenten umzingeln den Walldorfer Konzern. Vorstandssprecher Christian Klein erklärt im Interview, wie die Strategie von SAP aussieht.

Das Gespräch mit Klein ist eines von vielen Themen, mit denen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, in die spannende Welt von SAP entführen wollen.

Viel Spaß dabei.
Alexander Jungert

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

Thema : SAP

  • SAP SAP: 20 Milliarden Euro für Europas digitale Souveränität

    Die Skepsis gegenüber den USA wächst, dort werden aber momentan noch massig Daten aus Europa gespeichert. SAP hat ein neues Angebot vorgestellt, um das zu ändern.

    Mehr erfahren
  • SAP Warum der SAP-Aktienkurs Achterbahn fährt

    Anfang dieser Woche hat der Aktienkurs des Walldorfer Softwarekonzerns SAP heftige Verluste verbucht. Mittlerweile erholt er sich wieder. Was ist da los?

    Mehr erfahren
  • SAP Wie Christian Klein bei SAP kein Stein auf dem anderen lässt

    SAP-Chef Christian Klein ist einer der mächtigsten Manager des Landes. Dank großer Erfolge kann er Kritik einfach weglächeln. Wie lange geht das gut?

    Mehr erfahren