Kommentar Viele Jobs gerettet

Walter Serif über das Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise

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Walter Serif
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Wenige Monate vor der Bundestagswahl streiten Union und SPD lieber, anstatt gemeinsame Beschlüsse in der Bundesregierung zu fassen. Die lassen sich dann ja nicht im Wahlkampf ausschlachten. Es gibt aber auch noch Ausnahmen: Ohne Zoff hat die große Koalition am Mittwoch gleich zwei Mal Vernunft bewiesen und die Corona-Wirtschaftshilfen sowie den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld um jeweils drei Monate verlängert.

Beides hängt natürlich zusammen: Während in der Industrie die Konjunktur längst wieder läuft, hat zum Beispiel die Gastronomie einen knallharten Sieben-Monate-Lockdown hinter sich. Da war es kein Segen für die Wirte, dass die November-Hilfen erst im April geflossen sind. Mit dem Hebel der Kurzarbeit konnten sie aber wenigstens ihre Kosten in dieser Durststrecke senken, und die Beschäftigten bekamen pünktlich ihr Geld. Nach Schätzungen des Münchner ifo-Instituts stammt fast die Hälfte der gegenwärtig mehr als zwei Millionen Kurzarbeiter aus dieser Branche, die sich erst wieder berappeln muss.

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Nur zur Einordnung: Laut einer Studie sind dank des Kurzarbeitergelds auf dem Höhepunkt der Corona-Krise rund 2,2 Millionen Jobs gerettet worden. Ohne dieses Instrument sähe es also in vielen Familien jetzt ziemlich düster aus – und die Unternehmen müssten im Aufschwung händeringend nach neuem Personal suchen. Schon das zeigt, wie wichtig es war, dass der Staat beim Kurzarbeitergeld geklotzt und nicht gekleckert hat.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft