Da gibt es gar nichts dran zu deuteln: Bello und Mimi gehören zur Familie. Schließlich begleiten einen Hunde zum Teil bis zu 15 Jahre durchs Leben. Der Gang ums Quadrat zweimal am Tag bei Wind und Wetter ist zwar oft genug lästig, aber verbindet. Und genauso die geradezu verzweifelte Suche nach der Katze, wenn sie wieder mal zwei Tage abgängig ist und einfach nicht an den heimischen Futternapf zurückkehren will.
Der Friedhof ist ein Ort des Gedenkens. Und er lässt mittlerweile viele Arten der Bestattung zu.
Nicht umsonst gibt es Therapiehunde, die uns Menschen emotional knacken, uns in schwierigen Situationen beistehen – einfach indem sie da sind. Wenn die treuen Begleiter dann sterben, ist der Schmerz über den Verlust groß und tränenreich. Das weiß jeder Tierfreund. Man schaue sich einfach mal die Kommentare auf den Internetseiten der Tierkrematorien an, um zu sehen, was die Menschen angesichts des Verlustes ihrer Tiere so umtreibt.
Insofern ist es eine nachvollziehbare Entwicklung, dass sich immer mehr Kommunen dem Wunsch von Menschen öffnen, gemeinsam mit ihrem Haustier bestattet zu werden. Immerhin haben in den vergangenen neun Jahren schon rund 40 Kommunen diese Möglichkeit eröffnet.
Der Friedhof ist ein Ort des Gedenkens. Und er lässt mittlerweile viele Arten der Bestattung zu. Es gibt Friedwälder, Rasen- und Baumgräber, die Angehörigen aus der Grabpflege entlassen. Manche Kommunen bieten Weinfreunden Bestattungen unter Reben an Und ja: In Hamburg und Gelsenkirchen gibt es spezielle Friedhöfe für Fans des HSV und Schalke 04 in Ballwurfnähe der Stadien.
Da ist der Wunsch nach einer gemeinsamen Bestattung mit dem Lieblingstier nicht weniger abwegig – und beim Blick in die Geschichte auch keineswegs neu: Schließlich wurden zu allen Zeiten Könige Feldherren und Würdenträger gemeinsam mit ihren Pferden beerdigt. Dass die Nachfrage sich in Ilvesheim und Ladenburg aktuell in Grenzen hält, mag daran liegen, dass das Angebot noch sehr neu ist. Mit steigendem Bekanntheitsgrad werden die Belegungszahlen steigen.
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Bergsträßer Anzeiger Plus-Artikel Kommentar Gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier ist Teil des Gedenkens
Immer mehr Kommunen bieten auf ihren Friedhöfen die gemeinsame Bestattung von Menschen mit ihren Haustieren an. Das ist nur konsequent und keineswegs abwegig, findet Bernhard Zinke.