Die Wallstadter können aufatmen – etwas zumindest. Obwohl der aktuelle städtische Haushaltsplan für 2025/26 ganz enorm eng gestrickt ist und manche Projekte darin nicht so bedacht werden können wie geplant, ist das Kultur- und Sportzentrum mit Feuerwehrgerätehaus darin fest verankert.
Das ist eine gute, eine sehr gute Nachricht. Oberbürgermeister Christian Specht, der das Projekt – im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger, der nicht immer so begeistert war – von Anfang an befürwortet und vorangetrieben hat, hält damit Wort. Und nicht nur das: Auch mehrere andere Bürgermeister sowie fast alle Fraktionen haben sich mehrfach öffentlich festgelegt, dass sie diesen Neubau wirklich wollen – trotz knapper Kassen.
Dies bedeutet keine Sonderbehandlung von Wallstadt. Vielmehr wird nun nur endlich das umgesetzt, was dem Vorort seit den 1960er Jahren und dann nochmal im Jahr 2000 für Wallstadt-Nord von der Stadt versprochen wurde.
Und es ist schlicht und ergreifend notwendig. Nach dem Wegfall der kirchlichen Gemeindehäuser gäbe es sonst in dem Stadtteil keinerlei Räume mehr für irgendwelche kulturellen oder bürgerschaftlichen Aktivitäten, nicht mal für die Sitzungen des Bezirksbeirats. Und die schlechte, ja peinlich ungenügende Unterbringung der Feuerwehr widerspricht nicht nur Sicherheits- und Arbeitsschutzrichtlinien, sie wird auch dem ehrenamtlichen Engagement der Einsatzkräfte keineswegs gerecht. Das alles zeigt, wie unverzichtbar der Neubau ist.
Allerdings, und deswegen können die Wallstadter nicht ganz aufatmen, birgt der Zeitplan enorme Risiken. Die Kirchen wollen ihre Gebäude schneller abstoßen als der Neubau der Stadt fertig werden soll. Und was ist mit der Übergangszeit? Diese Frage, obwohl im Bezirksbeirat mehrfach gestellt, hat die Stadt bisher nicht beantwortet.
Doch wenn Vereine erstmal heimatlos sind, Veranstaltungen mangels Halle ausfallen, dann wird es sehr schwer, sie wiederzubeleben – das hat die Corona-Pandemie gezeigt, durch die manche Aktivitäten einfach verschwunden und nie wieder gekommen sind.
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Bergsträßer Anzeiger Plus-Artikel Etwas aufatmen
Peter W. Ragge zu Geldern für das Kultur- und Sportzentrum