Gesundheit - Methode nach Buchinger mit Brühe und Saft

Leben von Fettreserven

Von 
Stephan Eisner
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Mannheim. Fasten im Alltag kann sehr viel Überwindung kosten, denn normalerweise sollten sich Fastende Zeit und vor allem Ruhe gönnen. Die kommenden Tage bedeuten für viele Menschen Besinnung, aber auch Abstand von Konsumgütern wie Handys, Alkohol oder Fleisch. So wie eine handyfreie Zeit den Kopf frei machen kann, so kann der bewusste Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel den Körper von Überflüssigem befreien und zu neuer Leichtigkeit und mehr Energie führen. Dafür gibt es verschiedene Methoden, zum Beispiel das Heilfasten nach der Methode des Arztes Otto Buchinger.

"Wenn ein Mensch fastet, also für eine begrenzte Zeit freiwillig beschließt, aus seinen Fettreserven zu leben, schaltet sich der Fastenstoffwechsel ein. Der Mensch wird im Laufe der Tage gelassener und verspürt keinen Hunger", sagt Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo, die zusammen mit ihrem Mann die Klinik Buchinger-Wilhelmi in Überlingen leitet.

Vorher untersuchen lassen

Neun bis 14 Tage ohne Nahrung Fasten kann laut Wilhelmi de Toledo prinzipiell jeder. Der Mensch holt sich in dieser Zeit seine Energie aus körpereigenen Depots, "das geschieht aus Fettgewebe und geringfügig aus Eiweißreserven", sagt die Ärztin. Der Verdauungstrakt habe dann Pause. Für Normalgewichtige reichten die mobilisierbaren Reserven an Fett, Eiweiß und Mikronährstoffen für etwa 40 Tage.

Kritiker sehen im radikalen Nahrungsentzug Gefahren für Herz und Kreislauf. Die Fachärztin aus Überlingen empfiehlt vorher unbedingt eine medizinische Untersuchung. "Dann besteht keine Gefahr. Ganz im Gegenteil: Es ist viel gefährlicher, sich permanent viel zu kalorienreich zu ernähren" sagt sie.

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