Ein Brot mit Frischkäse. Darauf liegt gezupfter Löwenzahn und ein lila leuchtendes Veilchen. Der Geschmack ist grandios. Verkannte Kräuter, die oft beim gärtnerischen Frühjahrsputz rausgerupft werden, blühen ein zweites Mal auf dem Gaumen. Das finden auch die Phytopraktikerinnen (Heilpflanzenexpertinnen) Iris Motschilnig (Bruchsal) und Ines Neumann (Mannheim). In diesen Wochen geht für sie das Leben nach dem Winter wieder los - nicht nur im Garten. Auch den Körper bringen sie in Schwung. Das Zauberwort heißt "Frühlingskur" - mit Smoothies und Säften. Die Frühblüher Gierisch, Löwenzahn, Gänseblümchen, Veilchen, Schlüsselblume, der kleine Wiesenknopf oder die Taglilie, sie machen topfit fürs Jahr.
Wem die düstere Jahreszeit beispielsweise ein wenig aufs Gemüt geschlagen hat, der sollte die Wurzel oder auch die Blüte der Schlüsselblume probieren. Sie löst nicht nur trockenen Husten, sondern ist auch stimmungsaufhellend. Letzteres gilt auch für den Löwenzahn, der sich oft durch die Platten der Terrasse frisst. Beim Giersch, den viele zurzeit aus der Erde ziehen, sind vor allem die kleinen Blätter geschmackvoll - und wohltuend. "Wir nennen den Giersch auch das Zipperleinskraut, er hilft bei Rheuma und Gicht", erklären die beiden Phytopraktikerinnen von "Heilkräuterliebe". Aber die Expertinnen warnen auch: "Die Heilkräuter tun uns gut - aber nur in Maßen."
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