Die Planung fürs Finkenbach-Festival steht

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tom
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Der Däne Thorbjørn Risager mit seinen „Black Tornados“ wird beim Finkenbach-Festival freitags um 21 Uhr die Bühne entern. © Christoffer Askman

Die Organisatoren haben kräftig rangeklotzt; die Planung für das 38. Finkenbach-Festival steht. Jetzt stehen noch die Feinheiten an.

Mit einem ganz starken Lineup geht das Kult-Musikfestival im Odenwald nach zwei Jahren Zwangspause wieder an den Start. Alt und Jung, bekannt und Newcomer, regionale und internationale Bands versammeln sich am 12. und 13. August auf der Bühne im idyllischen Finkenbachtal.

Quasi seit den Anfängen 1977 gefühlt schon immer dabei: die Krautrocker von „Kraan“ und die Hardrocker von „Epitaph“. Mit den „Villagers of Ioannina City“ (oder kurz VIC) haben die Festival-Macher für 2022 einen besonderen Coup gelandet. Die Griechen aus der Region Epirus werden in Szenekreisen nach ihrem Album „Age of Aquarius“ hoch gehandelt – ein mehr als sehenswerter Geheimtipp am Samstag um 23 Uhr.

Die 38. Veranstaltung als Trendsetter? Auf jeden Fall. Auf ihrer Live-Scheibe „Through Space and Time“, aufgenommen vor der Pandemie in Athen, aber erst vor kurzem veröffentlicht, verweben die Musiker von VIC eine ganz besondere Musik-Melange: Progressive Rock-, gepaart mit schweren Stoner-Klängen, abgerundet mit Einflüssen griechischer Volksmusik auf Flöte und Winde. Nach Finkenbach passen sie wie die Faust aufs Auge und werden mit ihrem psychedelischem und Krautrock in die Tradition anderer Bands treten, die in den Jahrzehnten zuvor auftraten.

Kraan und Epitaph wieder dabei

Nach dem Festival ist vor dem Festival. Die Aussage hat dieses Jahr eine ganz besondere Bedeutung, denn in Finkenbach konnte 2020 und 2021 nur eingeschränkt gefeiert werden. Umso erwartungsvoller richten sich jetzt die Augen nach vorn, wenn die traditionsreiche Veranstaltung wieder im „Normalzustand“ stattfinden soll. Das Team des veranstaltenden Fußballclubs vom FCF hat mit seinen Helfern kräftig geackert.

Kraan und Epitaph halten die Tradition von viereinhalb Jahrzehnten Finkenbach-Festival hoch: Bestimmt fünf Mal dürfte Kraan mit Helmut Hattler, Jan Fride und Peter Wolbrandt schon im Odenwald gespielt haben. 1971 gegründet, steht die Gruppe für die Verschmelzung von Jazz und Rock mit orientalischen und asiatischen Klängen. Das Trio, zuletzt 2016 zu Gast, besetzt die Headliner-Position am Samstag um 21 Uhr.

Opener am Freitag ist Epitaph. Die deutsche Rockband besteht seit 1969. Zuletzt spielte sie vor vier Jahren in Finkenbach und riss die Fans dabei durch ihre sehr druckvollen Songs mit.

Für Blues, R&B, Rock, Jazz und Soul steht der hoch gehandelte Däne Thorbjørn Risager mit seinen „Black Tornados“, der freitags um 21 Uhr zur Primetime die Bühne entert. Er wurde von der Zeitschrift „The Blues“ in eine Reihe mit Größen des Genres wie Robert Cray, Walter Trout und Joe Bonamassa gestellt.

Ebenfalls dem Blues huldigen als letzter verpflichteter Neuzugang am Samstag um 17 Uhr Dr. Will & The Wizards. Dahinter verbirgt sich mit Paradiesvogel Dr. Will einer der großartigsten Blueser und Entertainer in europäischen Landen. Er könnte im roten Anzug samt Zylinder einem schrägen Western-Tingeltangel-Lustspiel entsprungen sein. Wuchtiger Kontrabass, schwirrendes Banjo-Picking, magische Gitarren und der Meister selbst am stampfenden Standschlagzeug heizen ein.

Wiederkehr nach zehn Jahren

Für „Space Debris“ aus Süddeutschland ist es 2022 genau zehn Jahre her, dass sie ihren ersten Auftritt beim Finkenbach-Festival hatten. Obwohl „erst“ 2001 gegründet, sehen die Musiker ihre Wurzeln in der Tradition des Kraut-, Psychedelic- und Hard Rocks der frühen 1970er Jahre. Sie knüpfen eigenen Aussagen zufolge an das Konzept der Spontankomposition von Bands wie Can und Birth Control oder auch an die Merkmale der frühen Deep-Purple-Liveimprovisationen sowie von Pink Floyd, Brian Auger oder Jimi Hendrix an. Die Ohren der Besucher werden Augen machen.

Ska-Altmeister Arthur Kay

Eröffnet wird der 13. August musikalisch ganz anders: Ska-Altmeister Arthur Kay will mit seinen Kölner „Clerks“ das Festivalgelände zum Hüpfen bringen. „RimoJeki“ alias „The Giant Reptilians from Nibiru planet“ beenden mit ihrer theatralisch-musikalischen Show beide Tage. Zwischendrin: „Blackballed“, die Band um den derzeitigen New Model Army-Gitarristen Marshall Gill. Das britische Trio bietet harte Rock-Riffs und eingängige Blues-Grooves.

Der Ticketverkauf für das Finkenbach-Festival 2022 läuft bereits unter www.adticket.de/Finkenbach-Festival.html. Die Homepage ist noch im Aufbau. So lange (und natürlich auch danach) gibt es aktuelle Infos auf www.facebook.com/FinkenbachFestival oder bei Instagram unter finkenbach.festival tom

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