Mannheim. Die Hausaufgabe, die Grundschülerin Mona von ihrer Lehrerin bekommt, könnte wohl keiner von uns mal eben schnell lösen: Fünf Zutaten soll sie finden, ihre fünf persönlichen Zutaten, die das Leben lebenswert machen. So beginnt Monas Reise - so beginnt Anna Sohns Buch. „Mona findet die Schätze des Lebens“ ist diesen Dezember erschienen. Und damit hat sich die 31-Jährige ihren persönlichen Herzenswunsch erfüllt.
Bücher begleiteten sie schon ihr Leben lang, erzählt Anna Sohn, die in Mannheim geboren und aufgewachsen ist und auch heute noch dort lebt. „Schon als Kind habe ich es geliebt, Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen zu bekommen“, sagt sie. Fühlte sich auch später stets verzaubert von dem, was Bücher bewirken können: „Dieses Gefühl, einfach in eine Geschichte eintauchen zu können, Raum und Zeit zu vergessen.“
Ihr eigenes Buch, das habe immer ein bisschen in ihr geschlummert, sagt sie, doch lange habe sie „nicht gewusst, in welche Richtung es geht“. Als sie dann vergangenes Jahr mit dem Schreiben anfing, brauchte es nur drei oder vier Monate, bis sie Monas Geschichte zu Papier gebracht hatte. Bis zur Veröffentlichung war es dann aber doch ein langer Prozess. Denn Anna Sohn wollte nicht alle Rechte an einen Verlag abgeben. „Ich habe einfach gemerkt, dass ich das selbst machen will.“ Und so gründete sie ihren eigenen Verlag, eignete sich alles Wissen dafür selbst an - bis hin zu der Frage, wie das mit der ISBN (Internationale Standardbuchnummer) funktioniert.
Kinderbuch richtet sich auch an Erwachsene
Um das durchzuziehen, brauche man schon viel Fleiß, sagt Anna Sohn, die als Führungskraft bei „Madame Moneypenny“ arbeitet und dafür regelmäßig nach Berlin pendelt. Bei dem Internetblog, dessen Team um die Berliner Unternehmerin Natascha Wegelin Hilfe und Beratung in Sachen Finanzen anbietet, unterstützt Anna Sohn Frauen dabei, ihre Zukunft selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. „Ich wollte immer etwas Sinnstiftendes machen.“
Zuvor arbeitete sie unter anderem bei einer Werbeagentur in Mannheim - und ging gemeinsam mit ihrem Ehemann für sechs Monate auf Weltreise. „Es macht mir Spaß, andere Kulturen und Menschen kennenzulernen“, sagt sie. Ihrer Heimatstadt fühlt sie sich trotzdem sehr verbunden. An Mannheim liebt sie „das schöne Stadtbild, den Wasserturm gepaart mit dem Schloss“.
Mit ihrer Geschichte will sie Kinder ermutigen, auf sich selbst zu hören - und nicht auf das, was Umfeld und Gesellschaft vorgeben. Mit eben dieser Botschaft richtet sich das Kinderbuch, erklärt Anna Sohn, aber auch an Erwachsene. „Das tun, was einem Spaß macht - manchmal verlernt man das mit der Zeit“, sagt die Autorin. Sie wolle Menschen dazu ermutigen, für sich wieder zu entdecken, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist. Ihnen zeigen, wie man „mit Mut und Herz herausfindet, was man wirklich will“, erklärt Sohn. „Und dann den Weg zu gehen.“
„Meine Vision ist es, dass das Buch in allen Grundschulen gelesen wird“, sagt die Mannheimerin. Es gebe bereits die ersten Anfragen für Lesungen. Und das nächste Kinderbuch? Daran arbeitet Anna Sohn schon längst.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/leben/treffen_artikel,-menschen-in-der-region-warum-die-mannheimerin-anna-sohn-ein-buch-geschrieben-und-einen-verlag-gegruen-_arid,1890842.html