Garten-Kolumne

So bleiben Blumen vom Pflückfeld lange in der Vase schön

Willi Eichenauer und sein Sohn Lukas bepflanzen Pflückfelder in der ganzen Region. Wir haben nachgefragt, wie die Blumen vom Feld möglichst lange halten.

Von 
Daniela Hoffmann
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Bartnelken auf einem der Pflückfelder der Familie Eichenauer. © Daniela Hoffmann

Mannheim. Es sieht aus wie ein rosa-rotes Meer: Die Blüten der Bartnelken wogen dicht an dicht im Wind. Daneben öffnen sich auch schon die ersten Pfingstrosen. Ich stehe an einem der Pflückfelder der Familie Eichenauer. Die ist im Lampertheimer Stadtteil Hüttenfe zu Hause, bewirtschaftet aber Pflückfelder in der ganzen Region. 17 Hektar Land insgesamt: vom Odenwald bis an den Haardtrand und vom südhessischen Ried bis nach Bruchsal.

Bis vor ein paar Jahren hat Willi Eichenauer – wie es sich für einen Landwirt in der Spargelstadt Lampertheim leicht vermuten lässt – weiße Gemüsestangen angebaut. Die Pflückfelder betrieb er zusammen mit einem Kollegen nebenher. Inzwischen aber hat er sich ganz auf die Blumen fokussiert. Sohn Lukas ist vor drei Jahren mit eingestiegen.

Ob die Blumen gut wachsen. wird mehrfach in der Woche kontrolliert. © Daniela Hoffmann

Die Saison beginnt mit den Tulpen. Dann folgen der Zierlauch mit seinen hübschen Blütenbällen, die Bartnelken und Pfingstrosen, als nächstes Dahlien, Sonnenblumen und Gladiolen und schließlich die Chysanthemen im Herbst.

Die beiden Männer und ihre sieben Mitarbeiter bauen die Blumen mit Bedacht an. Für genügend Feuchtigkeit im Boden sorgen sie mit Tröpfchenbewässerung. Gerade in diesem trockenen Frühjahr ist das wichtig. Dünger und andere Mittel werden nur bei Bedarf eingesetzt. „Wir und unser Team sind mehrfach die Woche an allen Feldern, kontrollieren auf Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten und entscheiden dann gemeinsam, was zu tun ist“, erklärt Willi Eichenauer mir.

Bei Blumen vom Feld gibt es keine langen Transportwege

Beliebt seien ihre Blumen vor allem wegen der Frische. Holt man sie direkt vom Feld, haben sie einfach keine langen Transportwege hinter sich – anders als die Blumen im Handel. „Acht bis zehn Tage halten sie gut in der Vase“, betont Juniorchef Lukas. Besonders, wenn man ein paar Tricks beachtet.

So ist es sinnvoll, erstmal nach Blumen Ausschau zu halten, deren Blüten sich noch nicht ganz geöffnet haben, bei denen sich allerdings schon die Farbei der Blütenblätter erkennen lässt. „Das ist der perfekte Zeitpunkt“, meint Lukas. Richtig entfalten können sich die Blumen später erst in der Vase. Wer allerdings gleich einen prächtigen Strauß überreichen möchte, entscheidet sich besser für Exemplare mit bereits geöffneter Blüte.

Farbenpracht auf dem Tisch: ein Strauß Bartnelken. © Daniela Hoffmann

Ich greife zu einem der Messer, die an dem Pflückfeld für Kunden bereitliegen. „Am besten immer schräg abschneiden, damit die Bartnelken das Wasser in der Vase besser aufnehmen können“, rät Willi Eichenauer. „Das Wasser sollte daheim übrigens alle zwei Tage gewechselt werden.“ Dann bringt ein erneutes schräges Anschneiden wiederum einen Frischekick.

Für meinen Strauß sollten es möglichst viele der Rosa-, Rot- und Violett-Töne sein. „Viele Leute genießen, dass sie die Farben der Blumen an unseren Feldern individuell zusammenstellen können. Jeder findet da seine eigenen Kombinationen“, berichtet Lukas.

Am Pflückfeld können Kunden inzwischen auch den Online-Bezahldienst nutzen. © Daniela Hoffmann

Und wie steht es mit der Zahlungsmoral der Kunden?, möchte ich wissen. Werfen alle wirklich Geld in die Kässchen vor Ort? „Das funktioniert ganz gut“, berichtet Vater Willi Eichenauer. „Natürlich haben wir ein Auge drauf, wenn wir zum Arbeiten da sind.“ Aber auch sonst seien die Blumenfreunde recht zuverlässig, sagt er schmunzelnd. Und zahlen kann man inzwischen an den blühenden Feldern auch per Online-Bezahldienst PayPal.

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