Garten-Kolumne

Seerosen für den eigenen Garten

Von 
Daniela Hoffmann
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Seerosen – immer wieder ein erfrischender Anblick an Sommertagen. © dpa

Mit Seerosen verbinde ich wunderbare Urlaubserinnerungen. Eine Kanufahrt auf der Mecklenburgischen Seenplatte – vorbei an Feldern voller Seerosen. Oder ein Besuch im Pariser Musée d’Orsay, wo die berühmten Seerosenbilder des französischen Impressionisten Claude Monet hängen. Besonders malerische Seerosen sind bald auch wieder in Mannheim zu bewundern. Im Luisenpark.

Dort werden die Wasserbecken vor dem Pflanzenschauhaus saniert. Die Arbeiten liegen in den letzten Zügen. Unterdessen ist die Seerosensammlung des Parks mit 145 verschiedenen Sorten in der Indoorspielhalle untergebracht. Jetzt sollen die Pflanzen nach und nach ihr frisch renoviertes Zuhause beziehen.

Die Autorin

Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim „Mannheimer Morgen“ und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden. Von Pflanz-Experimenten und Begegnungen mit Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.

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200 Kübel und 30 Tonnen Seerosenerde stehen dafür bereit. „Nach unserem momentanen Zeitplan soll in den Becken Anfang September der Probebetrieb beginnen“, verrät mir der stellvertretende gärtnerische Leiter, Stefan Münch. Besonders freut er sich, den Besuchern wieder seine Lieblingssorten zeigen zu können. Die Nymphaea Gonnere etwa, eine alte weiß blühende Sorte, die ein wenig an Chrysanthemen erinnert. Oder die Nymphaea Colorado, ebenfalls ein Klassiker mit strahlenförmigen, gelb-pfirsichfarbenen Blüten. Ich bin neugierig auf dieses Farbenspiel, muss mich aber noch bis zum kommenden Mai gedulden, bis sie im Luisenpark ihre Blütenpracht entfalten.

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Derweil überlege ich, mir selbst, eine Seerose nach Hause zu holen. In einen kleinen Wassergarten auf der Terrasse. Dafür würde sich beispielsweise ein halbiertes Weinfass eignen. Solche dichten Gefäße gibt es im Handel zu kaufen.

„In so einen Miniteich setzt man am besten eine Zwergseerose“, sagt Stefan Münch, dem meine Idee gefällt. Er rät zu kleinen Sorten wie der weiß blühenden Hermine, der rot blühenden Froebeli oder der ebenfalls roten „Perry’s Baby Red“.

Die meisten Exemplare werden in einem Körbchen – bestückt mit passendem Substrat und Langzeitdünger – angeboten. Mehr Erde würde Stefan Münch auch nicht in einem kleinen Wassergarten verwenden. „Am besten umgibt man die Seerose einfach nur mit Aquarienkies. Denn je weniger Nährstoffe, umso weniger Algen hat man auch.“

Ansonsten gilt: „Je sonniger und und wärmer der Standort, desto glücklicher sind die Seerosen“, meint der Fachmann, der diese Wasserpflanzen als „recht pflegeleicht“ bezeichnet. Bleiben sie in ihrem kleinen Topf, werden die Seerosen meist in ihrem Wachstum gezähmt. Breiten sie sich dennoch zu stark aus, müssen ihre Besitzer die Pflanzen teilen oder einkürzen. „Doch die meiste Zeit reicht es zur Pflege, abgestorbene gelbe Blätter an der Basis mit dem Fingernagel abzuknipsen.“

Während ich weiter von der eigenen Seerose im Fass träume, bereitet Stefan Münch eine kleine Besonderheit vor: die Taufe einer neuen Seerosen-Sorte, die eigens für den Mannheimer Luisenpark gezüchtet wurde. Viel will der stellvertretende gärtnerische Leiter noch nicht darüber verraten. Nur, dass sie den Namen Felicitas bekommen soll – nach der früheren Bürgermeisterin Felicitas Kubala.

Auch die Seerose Felicitas soll in einem der Becken vor dem Pflanzenschauhaus ihr neues Zuhause finden. Und dann hofft Stefan Münch auf sinkende Temperaturen, damit sich die Exemplare im Park bald in Winterruhe begeben und Kraft sammeln. „Dann klappt’s im kommenden Jahr auch mit der Blüte hier“, verspricht der Gärtner mir. „Pünktlich zur Urlaubszeit.“

Redaktion

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