Gastronomie

Viet Village in Mannheim: Zu Besuch in einem vietnamesischen Dorf

Essen wie in Vietnam: Das ist der Anspruch der Inhaber des Viet Village in Mannheim. Ein Besuch im Laden am Luisenring.

Von 
Stephan Eisner
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Ein bisschen Vietnam in Mannheim bietet das Viet Village. © Stephan Eisner

Mannheim. Die Küche Vietnams ist eine der spannendsten der Welt. Denn sie vereint Einflüsse der Nachbarländer mit dem, was aus frühen Kolonalzeiten in den Alltag eingezogen ist. So darf man sich bei einem morgentlichen Bummel durch die Straßen der Hauptstadt Hanoi nicht wundern, wenn die Menschen in den Lokalen am Straßenrand nicht nur die traditionelle Suppe Pho schlürfen, sondern dazu auch ein frisches und knackiges Baguette mümmeln.

„Viet Village“ Inhaber übernahmen thailändisches Lokal in Mannheim

Diese Mischung aus einem verschmelzenden Topf aus chinesischer (vor allem im Norden des sich auf fast 1700 Kilometer nach Süden erstreckenden Landes), der pikanten Thai- oder der Indischen Küche findet immer mehr Anhänger. Seit 2021 gibt es nun schon das „Viet Village“ am Luisenring. Quoc Hung hat damals das ehemalige thailändische Lokal übernommen, „und total umgestaltet“, wie sein Sohn Bao Trung erzählt. Er arbeitet mit seinen Eltern im Restaurant.

Viet Village: Wo? Wann? Mehr?



Wo? K2 18, 68159 Mannheim

Wann? Dienstag bis Sonntag von 11.30 bis 15.00 Uhr und von 17.00 bis 22.00 Uhr; Montag ist Ruhetag

Mehr? www.viet-village-mannheim.metro.biz

„Meine Eltern leben schon seit 1990 in Deutschland“, sagt Bao Trung, „über Stationen in Niedersachsen und im Schwarzwald sind sie nach Mannheim gekommen“. Seit zwölf Jahren arbeitet die Familie in der Gastronomie. Sie waren vorher angestellt und haben sich dann entschlossen, das Hobby zum Beruf zu machen“, so der Filius. Der Chef steht mit drei Mitarbeitern am Herd, Mutter und Sohn schmeißen mit Aushilfen den Service.

Authentische vietnamesische Küche im Viet Village in Mannheim

„Unsere Grundidee ist, dass wir möglichst authentisch kochen, wie wir es zu Hause auch tun“, erklärt Bao Trung. Und so hat die Familie auch das Lokal ganz gemütlich eingerichtet. „Der Innenraum sollte, wie es ja auch schon der Name unseres Restaurants sagt, an ein kleines vietnamisches Dorf erinnern.“

Und natürlich findet sich auf der sehr umfangreichen Karte auch alles, was die Besucherinnen und Besucher erwarten. Zum Beispiel die Pho, das Nationalgericht. Ursprünglich im Norden gegessen, ist die kräftige Brühe heute in ganz Vietnam nicht mehr wegzudenken.

Mit Reisnudeln und dünnen Scheiben Rind- oder Hühnerfleisch kommt sie mit Lauchringen, Koriandergrün, Minze, Limetten, Chilis in Scheiben sowie mit weißem Pfeffer, Sternanis und vor allem Fischsauce daher. Und im Viet Village gibt es die traditionelle Morgenstärkung auch abends (12,50 Euro).

Die Karte des Viet Village bietet die Klassiker der vietnamesischen Küche

Wir entscheiden uns dazu noch zu Bun Bo Nam für 12,50 Euro. Hier werden Reisnudeln mit gebratenem Rindfleisch, Röstzwiebeln, Zitronengras, Erdnüssen, Salat und Koriander mit einer speziellen Sauce des Hauses vermischt.

Bun Cha la lot (12,50 Euro) ist ein Gericht aus Reisnudeln mit gefüllten Lotblätter (vietnamesischen Pfefferblättern), Hackfleisch vom Schwein, Schalotten, Salat, Erdnüssen, Röstzwiebeln und Koriander mit einer leicht pikanten Soße, auch das nehmen wir. Die vietnamische Küche ist weitaus milder gewürzt als die thailändische. Und da Fleisch meist nur ein Topping ist, tun sich auch Vegetarier und vegan lebende Menschen nicht schwer, hier satt zu werden.

So hat es unserem Autor geschmeckt



Die Familie Hung holt ein kleines Stück Vietnam nach Mannheim. Das schafft sie, indem sie die Vielfalt der von zahlreichen Einflüssen geprägten Küche trefflich auf den Teller bringt. Die hausgemachte Soße zum Reisnudelgericht Bun Bo Nam etwa ist mit einer säuerlichen Schärfe sehr harmonisch ausbalanciert und schafft mit dem Fleisch, den lauwarmen Nudeln und den vielen frischen Kräutern ein geschmackvolles Gesamtpaket. Die Pho schmeckt wie in den Garküchen der verwinkelten Gassen von Hanoi.

Nicht satt zu werden ist eh ausgeschlossen, denn Nem Cuon - Sommerrolle (5,50 Euro), Papaya-Salat (8,50 Euro) oder Banh Khoai Mon, ein Taro-Klebreis, mit Kokosmilch, Erdnuss und Kokosstreifen (5,90 Euro) warten ebenfalls auf der Karte - im vietnamischsischen Dorf am Luisenring.

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