Golden Earring, Bob Seger, ZZ Top, Dr. Feelgood oder Huey Lewis: Mit ihrem aktuellen Programm „Back to the eighties“ erweist die Mannheimer Band The Firebrigade prägenden Künstlern aus den 80er Jahren die Ehre – ohne dabei indes eine schnöde Kopiershow nach Jukebox-Art zu liefern. „Wir machen die Sachen ja nicht eins zu eins“, erklärt Bandleader, Sänger und Gitarrist Marcus Int-Veld. „Und vor allem schauen wir auch nach Titeln, die auch Leute aus meiner Generation nicht mehr so richtig auf dem Schirm haben“, fährt der 1965 geborene Musiker im Gespräch mit dieser Redaktion fort.
Songs im Band-eigenen Sound also, die man zwar kennt, aber vielleicht schon lange nicht mehr gehört hat – und umso erfreuter ist, ihnen wieder zu begegnen. Ein solches Lied hat die Band unlängst als digitale Single veröffentlicht, „I Am The Beat“ von der britischen Gruppe The Look. Als zweite Veröffentlichung folgt „Overkill“ von Men at Work am 28. April – zwei Tage, bevor das Publikum mit Int-Veld, Gitarrist Dirk Jantzen, Keyboarder Martin Gastetzki, Bassist Uli Holz und Schlagzeuger Max Sander am Sonntag, 30. April, 20 Uhr, im Casino des Mannheimer Capitols zum „Back to the eighties“-Konzertprogramm in den Mai tanzen kann.
Die beiden Songs markierten übrigens die ersten Digital-Releases der Gruppe, die bereits seit Ende der 80er Jahre im Musikgeschäft ist und damit wohl zu den dienstältesten Protagonisten der Region gezählt werden darf. Der damals gewählte Name Firebrigade (übersetzt: Feuerwehr) geht auf die Alte Feuerwache Mannheim zurück, wo man sich kennengelernt, die Band gegründet und geprobt, kurzum: die „Kräfte gebündelt und Gas gegeben“ hatte, wie sich Int-Veld erinnert.
Ein Traum geht in Erfüllung
Mitte der 90er endete für ihn dann das professionelle Musiker-Dasein, und der Mannheimer begann, wieder einer „braven bürgerlichen Beschäftigung“ nachzugehen. Die Gruppe lief aber immer als „semiprofessionelles Hobby“ weiter. Anfang der 2000er, als er bereits dachte, „das war’s“, erfüllte sich indes sein langgehegter Wunsch, in einer Big Band zu spielen: Ebenfalls unter dem Namen The Firebrigade studierte man ein paar Songs aus dem „American Songbook“ ein, gab ein erstes Konzert und merkte: „Da waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort, das ging durch wie eine Rakete“, so Int-Veld. Zumindest bis zum Jahr 2018. „Das Problem ist: So eine Band muss bezahlt werden.“ Entweder sei man in einer großen, subventionierten Bigband – oder eben Sasha oder Tom Gaebel. „Aber zwischendrin gibt es nichts.“
Die Rockmusik ließ ihn nicht los: „Irgendwie hat’s dann wieder gejuckt“, und kurz vorm Corona-Lockdown spielten The Firebrigade im Studio des früheren Band-Weggefährten Max Mury die zwei Titel ein, die nun über Oliver Fennels Label Major Promo Music veröffentlicht werden. Man überlege, Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres noch eine EP mit fünf oder sechs Titeln heraus zu bringen, kündigt Int-Veld an.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/kultur_artikel,-kultur-rocken-wie-die-feuerwehr-_arid,2077969.html