Theaterserie

"Kliffhänger": Spritzige Dialoge und Nervenkitzel in Folge Zwei

Folge ZWEI der Theaterserie „Kliffhänger“ feiert Premiere beim Jungen Nationaltheater in Mannheim - und macht Lust auf mehr

Von 
Tanja Capuana
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In der zweiten Folge von „Kliffhänger“ gibt es ein Wiedersehen mit den skurrilen Bewohnern des Routers. © Maximilian Borchardt/NTM

Mannheim. TV-Serien gelten als beständiges Format der Fernsehlandschaft. Schließlich wollen die Zuschauerinnen und Zuschauer wissen, wie die Geschichten um ihre Lieblingscharaktere weitergehen. Mit der Frage, ob Serien auch auf der Bühne funktionieren, hat sich das Junge Nationaltheater Mannheim beschäftigt. Die Autoren Julian Mahid Carly, Annalena Küspert und Shabana Saya haben dafür die vierteilige Theaterserie „Kliffhänger“ in einem Writer’s Room entwickelt - Feedback zu den Texten gab es von einer Grundschulklasse der Uhland Schule.

Nachdem im April Folge EINS aufgeführt wurde, hatte am Sonntag Folge ZWEI im Saal Junges NTM Premiere. Herausgekommen sind Szenen, die mit spritzigen Dialogen, humorvollen Begebenheiten und eigenwilligen Protagonisten für viel Beifall sorgen. Das Bühnenbild wirkt minimalistisch und futuristisch zugleich. Eisenstangen und Holzscheiben stellen das Innenleben des Routers dar. Hämster (Uwe Topmann) rennt mit Elan in seinem Hamsterrad, auch die liebenswürdige Cache (Katharina Breier) und der etwas grummelige Phonique (Sebastian Reich) tummeln sich im Router.

Die Episode aus der Feder von Carly führte das rund 80-köpfige Publikum zunächst an die Stelle, wo der erste Teil mit einem Cliffhänger endete: Monika „Mo“ (Carmen Yasemin Ipek), die im Internet auf der Suche ihrer verstorbenen Schwester Isa war, ist nach dem Neustart des Routers plötzlich in dem Gerät gelandet. Dort lernt sie die kuriosen Bewohner des Speedports kennen.

Cache fasst die Geschehnisse kurz zusammen, bezeichnet Mo als „User“. „Ich bin ein Mensch“, protestiert das Mädchen, akzeptiert aber schließlich die ungewohnte Sprache der neuen Freunde. Hämster erklärt Mo, dass er eine gute Bluetooth-Verbindung zu Fän (Moritz Andrea Bürge) hat, der ihr wohl wieder aus dem Router helfen kann. Und schon erscheint die Figur, die wie die anderen Bewohner, einen Anzug mit schwarz-weißem Karomuster trägt. Dank Rollen an den Schuhen, bewegt er sich besonders flink. Das erste Treffen mit Mo erklärt, warum der zweite Teil eine Musicalfolge ist: Zur Melodie von „Dein ist mein ganzes Herz“ trällert Fän „Ich bin dein größter Fan“. Damit entpuppt er sich als Verehrer von Mo, die er gern beim Karaoke-Singen vor dem PC beobachtet. Auch sonst wird auf der Bühne viel gesungen. Für Nervenkitzel sorgt ein Angriff aus dem Düsternetz, der die Gruppe vor eine Herausforderung stellt.

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Wieder sorgt ein Cliffhänger dafür, dass die Folge da endet, wo viele Fragen offen sind - und so Lust auf mehr macht. Im Januar gibt es die Fortsetzung. Man darf gespannt sein.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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