Theater für Kinder

Junges Nationaltheater Mannheim lässt eine Schaumparty steigen

Mit Schaum befasst sich derzeit das Junge Nationaltheater in „Schaum ich an“. Das Stück richtet sich an kleinste Kulturfreunde. Bei der Uraufführung am Wochenende wurde viel gestaunt und gelacht im Studio Feuerwache

Von 
Tanja Capuana
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Moritz Andrea Bürge in „Schaum ich an“ am JungenNTM. © Maximilian Borchardt

Schaum weckt viele Assoziationen: Die einen verbinden damit Geschirrspülen, andere entspannende Bäder. Für Kinder bedeutet er vor allem Spaß. Mit dem Material befasst sich das Junge Nationaltheater in „Schaum ich an“, das sich an kleinste Kulturfreunde richtet. Die Uraufführung, bei der gestaunt und gelacht wurde, lockte am Samstag rund 70 Gäste ins Studio Feuerwache. Das Bühnenbild erinnert an eine Frühlingsszenerie: Wolken, die je nach Lichteinfall hellrosa oder pink leuchten, zieren die Wand. Auf der grünen Kunstwiese kreiert ein junger Mann (Moritz Andrea Bürge) in einem hellen Anzug mit Wasser und Spülmittel Schaum mit seinen bloßen Händen.

Das Stück "Schaum ich an" wurde bei Recherche entwickelt

Damit fängt das eigentliche Vergnügen an. Denn der Protagonist zieht die Gäste ohne Worte in seinen Bann, wenn er das Spektrum von Schaum präsentiert. Mal bildet er mit Daumen und Zeigefinger ein „O“, durch das er Seifenblasen pustet. Dann drückt er die Blasen aneinander, die eine unglaubliche Festigkeit an den Tag legen. Zudem tanzt er zu elektronischer Musik, während die Blasen lustig im Takt wippen. Schließlich kommt eine Schaummaschine zum Einsatz. Damit kreiert der Performer riesige Schaumberge, die er in einer Wanne sammelt. Zu den Rockklängen von René Costys „Ostinato Bass“ genießt er darin eine lustige Schaumparty. Im Laufe der beeindruckenden Performance wird der Schauspieler eins mit der Substanz.

Publikum bedankt sich für die spannende Darbeitung mit viel Beifall

Im Stück (Regie: Lara Kaiser, Bühne: Cornelius Reitmayr) geht es nicht zuletzt darum, Schaum visuell, akustisch aber auch haptisch zu erfahren. Entwickelt wurde das Skript während der Materialrecherche, so Kaiser. „Der Darsteller tritt in den Dialog mit dem Material.“ Wenn Bürge mit der Seifenblase tanze, wisse man nicht, ob er die Blase bewegt, oder sie den Akteur. Es geht auch um Vergänglichkeit, denn durch die Zerbrechlichkeit der Seifenblasen, wohne ihr ein eigener Zauber inne, so Bürge. Das Publikum bedenkt die spannende Darbietung mit viel Beifall.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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