Hier trifft sich die Mannheimer Jazz-Szene

Mannheim. Was in anderen Musikgenres weniger verbreitet ist, gehört für viele Jazzmusiker zum unterhaltsamen Abendprogramm. Bis vor einigen Wochen traf man sich zur Jamsession noch in der Bar der „Alte Feuerwache“. Doch im Herbst letzten Jahres und nachdem diese kleine Bühne nicht mehr zur Verfügung stand, suchte die IG Jazz Rhein-Neckar eine Alternative. Im Casino des Mannheimer Capitol war man der Idee gegenüber aufgeschlossen – und öffnet nun an jedem zweiten und vierten Montag des Monats die kleine Bühne für jene Musikerinnen und Musiker, die abends noch einmal aktiv in die Saiten greifen wollen.

Den Anfang der Live-Sessions bestreitet meist eine Kernformation aus Künstlern, die bereits zusammen gespielt hatten und für den Abend ein etwa einstündiges Programm präsentieren. Nach kurzer Umbaupause öffnet man im Anschluss die Bühne auch für jene, die spontan gerne mal mit anderen Musikerinnen und Musikern auftreten wollen.

Am Montagabend macht das Trio um Gitarrist Christian Eckert mit Jan Dittmann und Michael Jesske an Kontrabass und Schlagzeug den Anfang. Mit allgemein bekannten, doch interessant interpretierten Jazz-Standards beginnt zunächst das kleine Konzert und bereitet jene musikalische Atmosphäre, die für die späteren Kandidatinnen und Kandidaten zwar Ansporn, aber nicht allzu hohes Lampenfieber erzeugen soll.

Ein bühnenerfahrener Routinier wie Altsaxofonist Olaf Schönborn bleibt bei der Session natürlich entspannt, doch für weniger live-erprobte Amateure birgt die Situation doch eine gewisse Spannung, zumal weder die Stücke noch die Tonlage vorher bekannt sind. Nach kurzer Absprache gesellt sich unter anderem auch Sängerin Nana Sarsah (Groovin’ Nana) zur Session Formation, um ihre Version von „All Blues“ zu intonieren.

Die insgesamt entspannte Stimmung findet nicht nur ihr Zuhörerinteresse. Für die Musikerinnen und Musiker sind solche Sessions nicht nur Spaß, sondern auch eine Möglichkeit, sich live zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.