Bei Musik aus Tirol denkt man unwillkürlich zunächst an Gruppen in Lederhosen, die zünftige traditionelle Lieder vortragen. Ein Konzert des Herbert Pixner Projekts dagegen bedient diese Klischees nicht. Pixner trägt am Mittwoch enge Hosen im Silberlook. Auch seine Bandkollegen, Katrin Unterlercher an der Harfe, ihr Mann und Bassist Werner Unterlercher sowie Gitarrist Manuel Randi bringen in Abendgarderobe einen Hauch von Glamour ins ausverkaufte Capitol. Das Orchester hat mit viel Charisma die rund 600 Gäste auf einen facettenreichen Trip mitgenommen. Der Südtiroler Pixner, seines Zeichens virtuoser Multiinstrumentalist, ist ein sympathischer Gastgeber, der mit viel Humor durch den Abend führt.
Melange aus Rock, Blues und alpenländischen Elementen
Die Musiker haben viele Highlights mitgebracht. „Zum einen unsere absoluten persönlichen Lieblingsstücke“, sagt der 48-Jährige. „Und zum anderen natürlich vieles aus unserem neuen Album ,Schian!’.“ Die Gruppe kreiert eine einmalige Melange aus Rock, Blues, garniert mit alpenländischen Elementen, die sie in ein modernes Gewand hüllen. Mal drücken sie bei „Hoi Gitano“ aufs Gaspedal, logieren akustisch mit dem temperamentvollen „Tango No.5“ in Argentinien. Dann sorgen sie mit der Ballade „Blauer Mond“ für romantische Stimmung während „Alps“ ordentlich rockt. Bei dem flotten „Poppy“ greift Pixner zum Saxophon. Etwas fürs Herz ist das melancholische „Morgenrot“ das die Stimmung eines Sonnenaufgangs musisch aufgreift. Dazu spielt Pixner neben dem Akkordeon auf der Klarinette.
Eine Überraschung wartet auch auf Pixner: Das Publikum singt für das sichtlich gerührte Geburtstagskind „Happy Birthday“. Nach drei Zugabenverabschiedet sich das kleine Orchester unter viel Jubel.
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