Klassik

Deutsche Staatsphilharmonie hat Zulauf

Wenn das so weiter geht, hat klassische Musik sogar noch eine Zukunft: Die Staatsphilharmonie hat Zulauf - zum Beispiel mit Konzerten wie am vergangenen Wochenende

Von 
Hans-Günter Fischer
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Gewinnt immer mehr Publikum: die Deutsche Staatsphilharmonie (hier mit Chefdirigent Michael Francis). © Felix Broede

Ludwigshafen. „Breaking News“ aus Ludwigshafen, wo die Deutsche Staatsphilharmonie Erstaunliches verkündet: Ihre Abonnentenzahl für die Konzertreihe im Pfalzbau habe sich um rund 20 Prozent erhöht. Bereits die Einführungsveranstaltung am ersten Abend soll nach Angaben des Intendanten Beat Fehlmann brechend voll gewesen sein. Wenn das so weiter geht, hat klassische Musik sogar noch eine Zukunft. Das französisch-englische Programm an diesem ersten Abo-Abend könnte ebenfalls das Interesse steigern, denn es bündelt hierzulande eher selten aufgeführte Werke von Fauré, Walton und Franck - die allesamt von einer dunklen, aber manchmal auch getriebenen und aufgepeitschten Grundstimmung geprägt sind.

Solist Nils Mönkemeyer mit reifer Leistung

In Faurés „Pavane“ ist es noch so, dass sich die glatte, schöne Oberfläche nur für kurze Zeit ein wenig kräuselt. Doch in Waltons Violakonzert brechen gelegentlich sogar der Geist und die Geschwindigkeit der „Roaring Twenties“ durch. Der Prominenz verheißende Solist Nils Mönkemeyer ist gleichwohl ein überlegener und souverän gestaltender Erzähler, der schon weiß, wie die Geschichte enden wird: in einem ruhigen, dunkel eingefärbten Nachspiel. Eine reife Leistung Mönkemeyers.

Der US-Amerikaner Fawzi Haimor ist der Dirigent des Abends. Schon bei Walton bringt er Ordnung in die kontrapunktischen Verdichtungen, spaltet den Orchesterklang erhellend auf. Auch in der großen d-Moll-Sinfonie von Franck setzt er zurecht auf blockartiges Alternieren, dirigiert aber zugleich die Höhepunkte mit geballter Wucht heraus und wirkt als Aufputschmittel auf zwei Beinen. Und das alles bei im Ganzen eher schaumgebremsten Tempi.

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