Ludwigshafen. Zwar hält die BASF auch unter schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an ihrem gesellschaftlichen Engagement fest. Doch der Ludwigshafener Chemiekonzern muss sparen. Das Budget für gesellschaftliche und kulturelle Zwecke wird über die beiden bevorstehenden Spielzeiten um 20 Prozent reduziert. Die Leiterin des Gesellschaftlichen Engagements am BASF-Standort Ludwigshafen, Anna Katharina Rapp, verspricht im Pressegespräch zwar: „Es wird nicht alles anders.“ Die Höhe des Budgets sei aber von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Diesbezüglich hat auch die BASF schon bessere Zeiten gesehen.
Zwar konnte in der zurückliegenden Spielzeit die Zahl von insgesamt 35 000 Konzertbesuchern gehalten werden. Doch auch hier muss Anna Katharina Rapp bilanzieren: „Es war schon mal besser.“
Klassik-Konzerte in Ludwigshafen lösen hohe Resonanz aus
Die Folge: Künftig werden die Veranstaltungstermine der beiden Abo-Reihen Sinfoniekonzerte und „Capriccio“ von bisher zwei auf jeweils einen Abend verkürzt. Die beiden Abo-Reihen Kammermusik und „The Big Four“ werden ausgedünnt und unter dem gemeinsamen Label „Kaleidoskop“ fusioniert. Außerdem gibt es auf Wunsch von Abonnenten eine weitere Änderung: Künftig beginnen alle Konzerte innerhalb der Abo-Reihen um 19.30 Uhr.
Laut BASF-Sprecherin Rapp lösen die Klassik-Konzerte in Ludwigshafen nach wie vor eine hohe Resonanz aus. Gleichwohl verringere sich der Anteil der jüngeren Generation. Menschen unter 50 Jahren würden offenbar nicht genügend angesprochen. Erwogen würden deshalb neue Vermarktungskonzepte und die Erschließung jüngerer Besucherschichten über Social-Media-Kanäle. Zusätzlich lädt das neue Forum „Your Choice“ dazu ein, sich an der Gestaltung von Programmen zu beteiligen.
Klassische Musik genießt weiterhin hohen Stellenwert
Allen Veränderungen zum Trotz hält die BASF an ihrem Anspruch fest, ein künstlerisch ambitioniertes Konzertprogramm auf die Beine zu stellen. Laut BASF-Referent Thomas Bufler genießt die klassische Musik weiterhin einen hohen Stellenwert. Das ist an Namen wie Maurice Steger abzulesen, dem in der neuen Spielzeit das Künstlerporträt gewidmet ist. Der „Paganini der Blockflöte“ wird als Solist und Dirigent mit unterschiedlichen Orchestern und bei einer musikalischen Lesung mit Schauspielerin Martina Gedeck zu erleben sein.
Das Ensemble L’Arpeggiata von Christina Pluhar eröffnet mit Countertenor Philippe Jaroussky die Abo-Reihe „Kaleidoskop“. Während Geiger Gidon Kremer womöglich seinen Abschied in Ludwigshafen gibt, steht die 16-jährige Pianistin Alexandra Dvogan noch am Anfang ihrer Karriere. Das Klassik-Programm repräsentieren unter anderen Klarinettistin Sabine Meyer und neben der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz auch das Nationalorchester der Ukraine. Klavierkabarettist Joja Wendt und das A-Cappella-Ensemble „King’s Singers“ bedienen die Entertainment-Schiene.
An der Spitze der Jazz-Konzerte im BASF-Feierabendhaus steht Gitarrist Pat Metheny, dessen Konzert am 18. Oktober bereits ausverkauft ist. Und wer von alledem nicht genug hat, kann beim Weihnachtsspecial mit der Fire Evening House Band selbst die Bühne erobern und seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Für das Jahresabschlusskonzert mit Lokalmatator Gringo Mayer lässt die BASF sogar die Bestuhlung des Festsaals räumen.
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