Mannheim. Wenn geballte Frauenpower auf Stimmkraft trifft, entsteht eine besondere Melange. Unter dem Motto „Schön’n Abend noch - Songs for LIVE“ haben die Sängerinnen Anne Haigis und Susanne Back mit der Pianistin Stefanie Titus am Samstag und Sonntag das ausverkaufte Rampenlicht im Capitol aufgemischt. Back und Titus, eine Hälfte des Quartetts „Schöne Mannheims", feiern mit der deutschen Rocklady, die den Gesang auf ihrer Akustikgitarre begleitet, die gelungene Premiere ihres ersten gemeinsamen Programms. Bei ihrem Konzert hat das Trio Klassikern und aktuellen Hits ihre persönliche Note verliehen sowie eigene Stücke von Haigis gesungen.
Erinnerungen an Capitol-Flower-Power-Show 2023
„Herzlich willkommen, schön, dass ihr alle da seid, schön, dass wir da sind“, begrüßt Titus die Gäste gut gelaunt. „Wir haben den Abend ein bisschen überschrieben mit Lebenslieder, Lieblingslieder, Lieder, die uns geprägt haben“, erzählt Back. Den Gig eröffnen die Frauen mit Haigis fröhlichem Folksong „Come Dance“ bevor sie ihr tiefgründiges Rocklied „Kind der Sterne“ auf die Bühne bringen. Kennengelernt haben Back und Titus die schwäbische Singer/Songwriterin, als sie vergangenes Jahr bei der Capitol-Flower-Power-Show Stargast war.
Viele Lieder sind zum Lachen, andere zum Reflektieren
Es ist eine außergewöhnliche Kombination, bei der die Chemie stimmt: Während Haigis mit ihrer voluminösen und rauchigen Stimme, den Raum erfüllt, bildet Back mit ihrer warmen, reinen Stimme ein harmonisches Gegengewicht. Gepaart mit dem virtuosen Klavierspiel von Titus entsteht so ein facettenreiches Klanggewand, dem man stundenlang zuhören kann. Die charismatischen Künstlerinnen bringen die Zuschauerinnen und Zuschauer häufig zum Lachen. Haigis’ Song „Noman’s Land“ aus der Feder von Tony Carey, bei dem es um das Thema Geflüchtete geht, regt dagegen zum Reflektieren an.
Back erklärt, dass die Sängerin Anne Wilson von der Gruppe Heart sie sehr begeistert hat, bevor das Trio die Ballade „Alone“ mit viel Gefühl präsentiert. Auch Milvas Hit „Zusammenleben“, das auf der Melodie der griechischen Widerstandshymne „To Perigiali“ basiert, hat Back beeindruckt. In Mannheim singt sie die Strophen mühelos auf Griechisch, Italienisch und Deutsch.
Haigis sagt, „wir fanden uns megahip“
Zwischendurch servieren sie Anekdoten. So verrät die Wahl-Rheinländerin Haigis, dass sie, als sie noch in Rottweil gelebt hat, nach Mannheim getrampt sei, um Großstadtfeeling zu erleben. „Wir fanden uns megahip“, erzählt sie schmunzelnd, bevor sie das melancholische „Nothing Ever Happens“ von Del Amitri allen „Kleinstadtgeschädigten“ widmet.
Zum Schreiben der emotionalen Pophymne „Emily im Park“ hat sie eine Rosenverkäuferin in Stuttgart inspiriert. Die Coverversionen von Céline Dions „It’s All Coming Back To Me Now“ und der Ballade „Easy On Me“ von Adele sind authentisch, aber dennoch individuell. Haigis Lied „Wer Fragt Nach Mir?“, das sie als Zugabe intonieren, rückt Menschen in den Fokus, die hinter den Kulissen agieren, aber oft vergessen werden. Mit „Goodnight, Ladies“ abschieden sich Haigis, Back und Titus unter viel Applaus vom Publikum.
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