Mannheim. Waldhof-Mäzen Bernd Beetz schwebt ein neues Stadion mit einem deutlich geringeren Fassungsvermögen vor. „15 000 Zuschauer halte ich für die richtige Größe“, sagte der Präsident des Mannheimer Fußball-Drittligisten im Interview mit dieser Redaktion. „Wir kalkulieren mit etwa 20 Logen, und dazu bräuchte man noch um die 2000 Business-Sitzplätze.“ Die Gesamtzahl der sogenannten VIP-Plätze bezifferte Beetz mit 2300 bis 2500.
Ins Carl-Benz-Stadion passen mehr als 24 000 Zuschauer. Ausverkauft war es in den letzten Jahren zwar nur bei Derbys gegen Kaiserslautern und im Pokal gegen Eintracht Frankfurt. Aber mehr als 15 000 Zuschauer wurden auch im Liga-Alltag einige Male erreicht. Der Schnitt liegt in dieser Saison bei knapp unter 10 000. Sollte der angestrebte Aufstieg in die 2. Liga gelingen, würde der Andrang steigen.
Das geringere Fassungsvermögen begründete Beetz so: „Mir geht es erstmal um ein tragfähiges Konzept. Ich will lieber jetzt ein Stadion für 15 000 Zuschauer, als noch ein paar Jahre von 20 000 zu träumen.“ Bei Bedarf könne man nachsteuern, etwa, wenn eines Tages sogar wieder ein Erstliga-Aufstieg gelinge.
Das Beetz vorschwebende Stadion soll auch für Konzerte und andere Großereignisse genutzt werden. Darin oder daneben könnten laut Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp auch etwa ein Boardinghouse, ein medizinisches Zentrum oder eine Bäckerei untergebracht werden. Als Kostenrahmen für das neue Stadion nannte Beetz eine Größenordnung von 50 bis 60 Millionen Euro realistisch. Er und mögliche weitere Investoren seien gegebenenfalls bereit, sich mit eigenem Geld zu beteiligen. In welcher Größenordnung, ließ der Mäzen offen.
Spitzenspiel am Montag
Seit der Rückkehr des SVW in den Profifußball 2019 hat die Stadt Mannheim knapp elf Millionen Euro für Sofortmaßnahmen ins Carl-Benz-Stadion gesteckt, unter anderem für eine Rasenheizung und jetzt für eine neue Flutlichtanlage. Ein im Juni vergangenen Jahres präsentiertes Gutachten ergab jedoch noch einen weitaus höheren Finanzbedarf: Selbst bei einem Verbleib in der 3. Liga wären weitere 22 Millionen Euro erforderlich, 49 Millionen bei einem Aufstieg in die 2. Liga und 61 Millionen in der 1. Liga.
Am Montagabend (19 Uhr) treffen die Blau-Schwarzen im Carl-Benz-Stadion auf Tabellenführer Elversberg. Waldhof-Trainer Christian Neidhart musste am Freitag die Pressekonferenz vor dem Drittliga-Topspiel wegen Rückenschmerzen absagen. „Es kommt die beste Mannschaft der Liga auf uns zu. Das wird für Fußball-Liebhaber ein richtig gutes Spiel. Aber wir wollen gewinnen“, sagte Co-Trainer Theodoros Dedes als Neidharts Vertreter. Am Montag will der Chefcoach jedoch auf jeden Fall seine Mannschaft im Stadion betreuen.
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