Stuttgart/Mannheim. Die Sparkassen in Baden-Württemberg schlagen Alarm. Der Grund: Immer weniger Kundinnen und Kunden können noch sparen, weil von ihrem Einkommen wegen der hohen Inflation nichts mehr übrig bliebt. „Mittlerweile können rund 40 Prozent unserer Privatkundinnen und -kunden kein Geld zur Seite legen“, sagte Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, am Donnerstag in Stuttgart. Die Banken spürten, wie die Sparfähigkeit der Kunden zurückgehe. Die steigenden Energiepreise kämen erst noch auf sie zu.
Der Verbandspräsident erwartet, dass in Kürze die Hälfte der Kundinnen und Kunden der 50 Sparkassen im Südwesten ihr Einkommen braucht, um ihre Ausgaben zu decken. Er betonte, dass die Klientel der Sparkassen im Vergleich zur Konkurrenz weniger vermögend sei. „Wir sind da wie ein Seismograf, wir sehen am schnellsten, wie sich die wirtschaftliche Lage in der Bevölkerung entwickelt“, sagte Schneider.
Schneider begrüßte das Ende der Negativzinsen, das die Europäische Zentralbank eingeleitet hat. Die Zinswende sei aber zu spät erfolgt.
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