Frankenthal. Im Prozess um den tragischen Unfall bei Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) vor knapp zwei Jahren hat die Zweite Große Strafkammer am Landgericht Frankenthal den Angeklagten am Freitag zu drei Jahren und sechs Monaten Haft sowie einer zweijährigen Führerscheinsperre verurteilt.
Der 29-jährige Jaguar-Fahrer aus Biblis musste sich wegen fahrlässiger Tötung und eines illegalen Autorennens vor dem Frankenthaler Landgericht verantworten, nachdem er im September 2020 zwischen Weisenheim am Berg und Kirchheim frontal mit einem Kleinwagen zusammen gestoßen war. Bei dem Unfall starben drei Menschen, ein vier Wochen altes Mädchen überlebte schwer verletzt.
„Das war kein Augenblicksversagen, das war keine Unachtsamkeit, das war Wahnsinn“, sagte die Vorsitzende Richterin Mirtha Hütt. Die Kammer habe keinen Zweifel daran, dass der Mann zu schnell fahren wollte. Hütt fand emotionale Worte für das große Leid, das der 29-Jährige verursacht habe: „Hier im Gerichtssaal sitzen vier Eltern, die ihre Kinder begraben mussten.“
Das Gericht verurteilte den Mann wegen fahrlässiger Tötung und einer groben Verkehrsgefährdung, nicht aber wegen eines illegalen Autorennens. Oberstaatsanwalt Wolfgang Seifert will Revision gegen das Urteil einlegen. Er hatte vier Jahre und sechs Monate Haft sowie eine fünfjährige Führerscheinsperre gefordert.
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