Berlin. Derzeit ist der Nordatlantik so warm wie noch nie um diese Jahreszeit seit Beginn der Satellitenmessungen vor 40 Jahren. Das könnte nach Forscherangaben womöglich einen heißen Sommer und heftigere Starkregen für Mitteleuropa bedeuten. Der Nordatlantik hat derzeit besonders hohe Temperaturen von im Schnitt knapp 23 Grad Celsius. Seit April hat sich vor allem der subtropische Bereich des Nordatlantiks stark erwärmt.
Der Hauptgrund: „Die Weltmeere haben 90 Prozent der Wärme aufgenommen, die durch die menschengemachten Treibhausgase entstehen“, sagt Mojib Latif vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Dadurch seien sie in bis zu 2000 Meter Tiefe, in wenigen Gebieten auch noch tiefer, deutlich wärmer geworden.
„Mit bis zu fünf Grad über normal hat sich die Wassertemperatur vor den West- und Südküsten Frankreichs gerade besonders stark erwärmt“, sagt Helge Gößling, Klimaphysiker vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Die warmen Wassertemperaturen könnten tendenziell zu einem heißeren Sommer in Mitteleuropa führen bis in den August. Warme Luft nehme mehr Wasser auf, das West- und Südwinde nach Europa tragen könnten. Das fördere Starkregen. dpa
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