Im Interview

„Mehr Feuer im Training und Spiel“

Fabian Weiß blickt auf die schwierige Vorsaison zurück und ist sicher, dass in der anstehenden Runde alles besser wird

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lof
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Fabian Weiß ist einer der wenigen übrig geblieben Spieler des Landesligisten FV Brühl vom letztjährigen Kader, der mit großen Vorschusslorbeeren in die Runde gestartet war und am Ende sogar noch um den Klassenerhalt bangen musste. Weiss gilt als bissiger Mittelfeldspieler, der auch über eine gute Technik verfügt und keinem Zweikampf aus dem Wege geht. Der 30-jährige ging aus der Brühler Jugend hervor.

Nach Abstecher zum Verbandsligisten TSG Weinheim und Kreisligisten MFC 08 Lindenhof schnürt der in Brühl Wohnende seit drei Jahren wieder seine Fußballstiefel für seinen Heimatverein. Wir fragten den Mittelfeldspieler, wie es zu dieser verkorksten Runde kommen konnte und wie er den neuen Kader einschätzt.

Hand aufs Herz, hätten Sie vor der vergangenen Runde nur ansatzweise daran gedacht, dass das so in die Hose gehen würde. Wie erklären Sie sich den Leistungseinbruch der neu verpflichteten Spieler, die in Ihren früheren Vereinen als Leistungsträger galten?

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Lothar Fischer
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Fabian Weiß: Nein, auch ich habe vor der Runde wie eigentlich fast jeder hier im Umkreis gedacht, dass wir eine gut besetzte Truppe haben und oben mitspielen werden. Top besetzt waren wir ja auch, aber eben nur auf dem Papier. Auf dem Platz zeigte sich dann das Dilemma, wenn man Leistungsträger aus mehreren Vereinen zusammenstellt. Hochnäsigkeit, Arroganz, keine Leidenschaft, keine Einsicht – jeder fühlte sich als der Beste und machte keine Fehler. Das galt zwar nicht für jeden, aber in der Summe waren wir einfach kein Team. Neben dem Platz hatten wir uns anfangs sogar gut verstanden, aber auch die Harmonie zerbröckelte nach und nach. So schwand auch die Lust und der Wille an seine Grenzen zu gehen. Dann sind selbst ehemalige Leistungsträger aus höheren Ligen nicht mehr landesligatauglich.

Aus Schaden wird man bekanntlich klug und die Brühler Verantwortlichen haben bei der neuerlichen Kaderzusammenstellung nicht mehr auf Namen, sondern mehr auf junge hungrige Spieler gesetzt. Finden Sie das gut und wie stark schätzen Sie den neuen Kader ein?

Weiß: Wir haben einen gesunden Mix aus Jung und Alt. Von der Qualität der Einzelspieler kommen wir zwar nicht an die Vorsaison ran, aber man hat ja gesehen, dass das nichts heißen muss. Wir haben viele neue Spieler mit Qualität dazubekommen. Es ist jetzt auch mehr Feuer im Training und im Spiel und eine deutlich bessere Stimmung auf dem Platz. Das kann uns schon stark machen.

Die Landesliga ist in der neuen Runde stärker einzuschätzen als im Vorjahr. Glauben Sie, dass das für die neu formierte Brühler Mannschaft erneut eine Zitterrunde wird?

Weiß: Wir wollen in jedem Spiel 100 Prozent geben, bissig und eklig sein und Ballbesitz-Fußball spielen. Wir haben definitiv die Qualität dafür. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir einen komplett neu zusammengestellten Kader haben und die Automatismen noch fehlen. Wichtig wird sein, wie schnell wir uns als Team finden. Wenn das klappt, wird das keine Zitterrunde für den FV Brühl.

Die Landesliga startet gleich mit dem Derby SV 98 Schwetzingen gegen FV Brühl. Hätten Sie sich zu Rundenbeginn lieber einen anderen Gegner gewünscht und wie schätzen Sie den Gastgeber ein?

Weiß: Das Derby zu Beginn passt mir gut. Schwetzingen hat letzte Saison eine super Runde gespielt und sich punktuell nochmals verstärkt. Mit ihnen wird zu rechnen sein. Sie gehen als Favorit in das Derby, was uns zugute kommen kann. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und daran wird sich auch beim Auftaktspiel nichts ändern. lof

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