Karlsruher SC

Große Euphorie

Stindl und neuem Wildpark sei Dank

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fred
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Nach dem hoffnungsvollen Auftakt in der 2. Fußball-Bundesliga ließ der Kater im DFB-Pokal nicht lange auf sich warten. Nicht mehr wiederzuerkennen war der Karlsruher SC beim Aus in der ersten Runde beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Kaum Ideen, wenig Einsatz, kein Wille – diese Faktoren reichten aus, um mit 1:2 den Kürzeren zu ziehen. „Wir haben nichts von dem gezeigt, was man von uns erwarten sollte“, sagte Marvin Wanitzek. „Wir waren zu langsam, die geistige Frische hat gefehlt, jeder hat ein bisschen einen Hänger gehabt.“

Dabei hätten die Einnahmen in Höhe von 431 200 Euro dem Club gutgetan, um den einen oder anderen Transfer leichter realisieren zu können. Immer noch suchen Trainer Christian Eichner und die Verantwortlichen im sportlichen Führungskreis einen Stürmer, nachdem sich die Leihe von Juan José Perea zerschlagen hat. Der Kolumbianer wechselte stattdessen zum früheren KSC-Coach Alois Schwartz und traf beim FC Hansa Rostock bei seinem Debüt doppelt.

Sich nur auf Heimkehrer Lars Stindl zu verlassen, wäre ein Fehler. Zweifellos haben der elfmalige Nationalspieler und das umgebaute Wildpark-Stadion eine neue Euphorie entfacht. Gleichwohl braucht es aber mehr Bausteine, um erfolgreich zu sein.

Das Prunkstück ist das Mittelfeld, in dem Stindl bisher meist den Ballverteiler auf der Spielmacherposition gab. Ihm hält Routinier Jerome Gondorf den Rücken frei. Marvin Wanitzek und Paul Nebel sorgen ebenfalls für spielerische Elemente. In der Hinterhand hat Eichner mit Dzenis Burnic, der vom Aufsteiger 1. FC Heidenheim kam, und Leon Jensen noch zwei weitere Leistungsträger, die bei anderen Clubs ziemlich sicher in der Startelf auftauchen würden.

Auch zwischen den Pfosten gab es eine Veränderung. Der bei Hertha BSC in Ungnade gefallene Marius Gersbeck hat den KSC verlassen. Vom Hardtwald aus Sandhausen kam Patrick Drewes als Ersatzmann.

In der Liga erhalten die Nordbadener gleich am Freitagabend die Möglichkeit, Wiedergutmachung zu betreiben. Beim Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden erwartet den KSC aber ein ähnliches Duell wie zuletzt in Saarbrücken. Auch Eichner weiß, dass pomadige Auftritte direkt bestraft werden. Rückblickend sagte der Coach: „Unser Verteidigungsspiel im letzten Drittel war von einer gewissen Passivität geprägt, beim ersten Gegentor dann in Reinkultur. Wir werden einige Dinge besser machen müssen, um in der Liga auf Kurs zu bleiben.“

Der Blick geht nach vorn und das Potenzial der Karlsruher scheint so groß, wie lange nicht mehr. fred

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